Am 15. und 16. Februar 2012 fand im Büro der Rosa-Luxemburg-Stiftung in der polnischen Hauptstadt Warschau eine Beratung über Fragen der Zusammenarbeit der Brandenburgischen Rosa-Luxemburg-Stiftung und dem für Polen und weitere osteuropäische Länder zuständigen Büro Mittel- und Osteuropa statt. An dieser Beratung, zu der die Warschauer Büroleiterin Dr. Joanna Gwiazdecka eingeladen hatte, nahm der Leiter des Bereichs Bundesweite Arbeit der RLS, Gerd-Rüdiger Stephan, sowie der Geschäftsführer der RLS Brandenburg, Dr. Detlef Nakath, teil. Themen der zweitägigen Verständigung waren Fragen der grenzüberschreitenden politischen Bildungsarbeit diesseits und jenseits von Oder und Neiße, Möglichkeiten der Unterstützung beiderseitiger Projekte im laufenden Jahr sowie mittelfristige Überlegungen zu einer Kooperation in den Jahren 2013 und 2014. Insbesondere Fragen der Klimapolitik angesichts der weltweiten klimatischen Veränderungen sowie der Energiepolitik in Brandenburg und in Polen wurden diskutiert. Dabei ging es auch darum, geeignete Referenten – Wissenschaftler bzw. Politiker – zu finden, die an Veranstaltungen der jeweiligen Partner mit eigenständigen Beiträgen teilnehmen können. So wird an einer Klimakonferenz Ende Februar 2012 in Katowice der Leiter des Solarzentrums Mecklenburg-Vorpommern in Wietow, Dr. Ditmar Schmidt, mit einem eigenen Beitrag teilnehmen. Außerdem wurde Unterstützung seitens der RLS Brandenburg für eine Konferenz in Polen zu Fragen der Energiepolitik Ende 2012 zugesagt.
Am Rande der Beratung konnte der polnische Wissenschaftler Krzystof Pilawski für eine Teilnahme am „4. Potsdamer Diskurs zur internationalen Sicht auf die deutsche Einheit“ zum Thema „‘Unrechtsstaat DDR‘? Wie sieht man die Aufarbeitung der DDR-Geschichte in europäischen Nachbarländern“ am 14. Juni 2012 im „Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte“ in Potsdam gewonnen werden. An dieser Veranstaltung werden außerdem Gäste aus Dänemark, Finnland, Frankreich und Großbritannien teilnehmen.
Am 16. Februar 2012 empfing Wanda Nowicka (Wicemarszalek Sejmu Rzeczypolitej Polskiej) im Gebäude des Sejm die Vertreter der Rosa-Luxemburg-Stiftung. Die Vize-Marschallin informierte über die politische Lage in Polen und die Ziele der „Palikot-Liste“, die bei den Parlamentswahlen im Oktober 2011 mit zehn Prozent der Wählerstimmen drittstärkste Partei geworden war. Die RLS-Vertreter informierten über die Prinzipien linker politischer Bildungsarbeit in der Bundesrepublik und erläuterten am Beispiel Brandenburg das System der politischen Bildung in föderalen Strukturen. Sie stellten außerdem die Arbeit der 18 Auslandsbüros ihrer Stiftung und deren Wirkungen in den jeweiligen Ländern vor. Frau Nowicka bedankte sich ausdrücklich für den Besuch der Vertreter der Rosa-Luxemburg-Stiftung im Sejm und würdigte die aus ihrer Sicht wichtige und erfolgreiche Arbeit des Warschauer Büros der RLS.