Es sei hier noch auf das gerade erschiene Buch der Leipziger Gruppe Inex (Initiative gegen den Extremismusbegriff) zum Thema Stalinismus und Realsozialismus aufmerksam machen. Es ist im März beim Unrast Verlag erschienen und enthält 12 Aufsätze, die unterschiedliche Aspekte des Scheiterns des historischen Kommunismus zum Gegenstand haben:
Unter anderem Diethard Behrens zum „Scheitern eines Versuchs gesellschaftlicher Modernisierung – Thesen zum Stalinismus“ // Christoph Jünke über die „Schädelstätte des Sozialismus – Stalinistischer Terror Revisited“ // Bini Adamczak über die „Hauptsache Nebenwiderspruch – Geschlechtliche Emanzipation und russische Revolution“ // Christian Schmidt: „Politik des Kommunismus" // Hendrik Wallat: „Die Weltrekation ist auch Moskau! Rätekommunistische und anarchistische Kritik am Bolschewismus“.
Der Unrast-Verlag schreibt weiters. "Der vorherrschende Umgang mit Stalinismus und Realsozialismus zielt auf die grundsätzliche Delegitimierung der kommunistischen Idee. Doch der Verweis auf diesen instrumentellen Charakter darf die kritische Auseinandersetzung der Linken mit ihrer Geschichte nicht verstellen.
Gerade an ihr ist es, den Widerspruch zwischen Realsozialismus und einer emanzipatorischen Gesellschaft aufzuzeigen und sich zu fragen, wie aus der Idee des Kommunismus die Praxis von Unterdrückung und Terror wurde. Für eine Linke, die sich die Befreiung des Menschen auf die Fahnen geschrieben hat, ist diese Auseinandersetzung unabdingbar."