Autoritärer Korporatismus
Zur politische Ökonomie des arabischen Frühlings
Berlin, Rosa-Luxemburg-Stiftung, 4.7., 16:30 - 18:30 Uhr
Wie sollen wir den politisch-ökonomischen Hintergrund der aktuellen Krisensituation im arabischen Raum verstehen? Was war das neoliberale Projekt und welche Auswirkungen hat es auf die Form des Staates, des politischen Regimes und der Kräfteverhältnisse? Steht der revolutionäre Prozess am Scheideweg? Was sind die möglichen Tendenzen der Entwicklung in der Region und darüber hinaus?
Sabah Alnasseri schätzt die weitere Entwicklung, das Potenzial und die Grenzen der revolutionären Situation im arabischen Raum ein.
We are the 99%?
Occupy Wallstreet, Gramsci und die Herausforderung der Hegemonie
Berlin, Rosa-Luxemburg-Stiftung, 4.7., 19 Uhr
Die Entstehung der Occupy-Bewegung in den USA ist Teil eines neuen Zyklus sozialer Bewegungen in der Krise des neoliberalen Kapitalismus. Mit basisdemokratischen Organisationsformen, der Ablehnung von Repräsentation und dem Slogan der "99%" hat sie die Diskussion um neue politische Formen und Strategien für linke Bewegungen befeuert.
Jan Rehmann und Robert Ogman gehen vor dem Hintergrund ihrer Erfahrungen mit und in Occupy Wallstreet auf politische Deutungskämpfe ein: Handelt es sich bei Occupy wirklich um eine Bewegung ohne Führung? Ist Occupy eine Klassenbewegung? Wie ist mit der "Machtfrage", den Gefahren von Vereinnahmung und Marginalisierung umzugehen?
Jan Rehmann knüpft für seine Analyse von Occupy an Antonio Gramscis Perspektive der Hegemonie an: wie kann es gelingen, ausgehend von der Anrufung der 99%, auch zu einem gesellschaftlichen Bündnis der heterogenen subalternen Gruppen zu kommen? Auf der Grundlage einer kritischen Wiederaneignung Gramscis können das Verhältnis von Repräsentation(skritik) und demokratischer Führung, von Occupy, Gewerkschaften und anderen Formen politischer Organisierung neu diskutiert werden.