Nachricht | GK Geschichte CfP: Subjekte in Bewegung, Organisationen in Bewegung? Gewerkschaften und Migration - Göttingen 04/13

Eine Tagung der Hans-Böckler-Stiftung Abteilung Studienförderung für Doktorand_innen und Nachwuchswissenschaftler_innen

Die Konzentration des Welthandels auf die Triade Westeuropa, Nordamerika
und Japan/Südostasien hat zur Folge, dass ganze Regionen und Kontinente
den Anschluss an den Weltmarkt verlieren oder nie gefunden haben. Zudem
findet eine weitreichende Umstrukturierung der Produktion statt, die
u.a. die Erosion und Flexibilisierung von Arbeitsverhältnissen zur Folge
hat. Im europäischen Raum verändern sich durch die Krise auch
Grenzregime, was sich etwa in der Diskussion um die Wiedereinführung von
Grenzkontrollen widerspiegelt. Infolge dieser weltpolitischen und
ökonomischen Situationen wandeln sich Migrationsprozesse sowie der
staatliche Umgang mit ihnen. Migration stellt sich hierbei äußerst
unterschiedlich dar: Die Spanne reicht von illegalisierten "Boat People"
aus Nordafrika über Zeitarbeiter_innen und kurzfristig angeworbene
Montagearbeiter_innen bis hin zu Migrationsprozessen gut ausgebildeter
Akademiker_innen ("brain drain"). Parallel dazu stellt ein
soziokultureller Wandel, der u.a. zur Auflösung traditioneller Milieus
der Arbeiter_innenbewegung und zu neuen Bewusstseins- und
Handlungsstrukturen führt, auch Gewerkschaften vor neue
Herausforderungen.

Die wissenschaftliche Tagung fragt nach der Rolle von Gewerkschaften als
politischen Akteuren unter sich verändernden Bedingungen von Migration.
Das Thema "Gewerkschaften und Migration" setzt einen historischen und
theoretischen Teil voraus, in dem es um Fragen nach Handlungsfähigkeit,
Subjektivität sowie demokratischen Prozessen innerhalb bestehender
Staatlichkeit und Globalisierung geht. Gleichzeitig ist ein Zugang
notwendig, der anhand von Fallbeispielen die vergangene und aktuelle
gewerkschaftliche Praxis diskutiert.

Deadline: 30.9.2012

Vollständiger Text siehe Link unten.