Pressemeldung | Russische und weißrussische Anti-Atomkraft-Aktivistinnen bei der Rosa Luxemburg Stiftung

Nach dem beispiellosen Atom-GAU in Fukushima hat ein radikales Umdenken in Bezug auf die Atomenergie begonnen. Atomreaktoren werden europaweit auf ihre Sicherheit überprüft, Deutschland hat den Atomausstieg beschlossen, 72 Prozent der Deutschen sind sogar dafür, die sieben ältesten Meiler sofort vom Netz zu nehmen.

Während alle Zeichen auf alternative und sichere Energiegewinnung stehen, wird in Weißrussland ein Atomkraftwerk gebaut, das es in der Form noch nirgendwo auf der Welt gibt. Atomkraftgegner werden unter Druck gesetzt, entlassen, verhaftet. Weißrussland ist bei weitem nicht der einzige Staat in der Region, der auf die Atomkraft setzt: Polen will bis 2020 ein erstes eigenes AKW bauen, Litauen ein neues in Visaginas und Russland eines in der Exklave Kaliningrad.

Drei Aktivistinnen, die sich diesen Atom-Projekten entgegenstellen, dürfen wir am kommenden Donnerstag zum Gespräch über ihren Protest in der Rosa Luxemburg Stiftung begrüßen. Sie berichten über die Atompolitik in Belarus und Russland, die Entsorgung deutschen Atommülls in Russland und die Umweltbewegung zu Hause.

Das Gespräch findet statt am 25. Oktober von 18 bis 20 Uhr im Rosa Luxemburg Salon FMP135, Franz-Mehring-Platz 1, Berlin-Friedrichshain.

Einen interessanten Einblick in die Thematik des AKW-Baus in Belarus und zu einer der Aktivistinnen bietet dieser ARD Weltspiegel-Beitrag.

Die Aktivistinnen werden an der Herbstkonferenz 2012 der Anti-Atom Initiativen in Berlin teilnehmen und auf Politiker, Umweltschützer und andere Fachleute treffen. Sie stehen auch Ihnen im Rahmen ihres Aufenthaltes gern für Gespräche zur Verfügung. Bei Interesse wenden Sie sich gern an mich, ich vermittle Ihnen den Kontakt.

Mehr zu unseren drei Gästen und deren Programm finden Sie unten.

Ich würde mich freuen, Sie am Donnerstag begrüßen zu dürfen. Wenden Sie sich bei Fragen gern an mich.

Mit freundlichem Gruß
Jannine Menger-Hamilton
Presse | Rosa Luxemburg Stiftung
Franz-Mehring-Platz 1 | 10243 Berlin | Tel.: 030 44310-479| Mobil: 0173 6096103 | Fax: 030 44310-222 | Raum 126
E-Mail: hamilton@rosalux.de | www.rosalux.de | Anmeldung für den monatlichen Newsletter der RLS: www.rosalux.de/newsletter

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Die Aktivistinnen

Tatsiana Novikava (44) aus Belarus ist die führende weißrussische Umweltaktivistin im Kampf gegen den geplanten Bau eines Atomkraftwerkes in Belarus.  Im Rahmen ihres Kampfes gegen das AKW wurde sie auch kürzlich verhaftet und musste eine 5-tägige Arreststrafe absitzen. Sie ist die Protagonistin im ARD Beitrag zum AKW-Bau in Weißrussland (s.o.).

Svetlana Zlobina (37), Journalistin, Angarsk. Angarsk ist eine von vier Städten und von ihnen die einzige, die problemlos zugänglich ist, in die deutscher Atommüll geliefert wurde. Die Krebsraten in Angarsk liegen um das Zweifache über den im benachbarten Irkutsk, womit die Bevölkerung direkt von der unverantwortlichen Atommüllpraxis der deutschen Atomwirtschaft betroffen ist. In ihrem Vortrag wird Slobina auch auf die medizinische Situation vor Ort eingehen.

Olga Podosenova (40) von der Gruppe „Ecodefense“ aus Ekaterinburg arbeitet zu deutschem Atommüll im benachbarten Nowouralsk.  Auch Nowouralsk war Bestimmungsort von abgereichertem Uran aus Gronau.
 
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Programmauszug

25.10. um 10 Uhr Gespräch mit Eva Bulling-Schröter, MdB (DIE LINKE), Vorsitzende des Umweltausschusses im Deutschen Bundestag. Paul-Löbe-Haus

25.10. um 11.45 Uhr Gespräch mit Frau Marieluise Beck, MdB (B90/Grüne)

25.10. um 14 Uhr Gespräch mit Ute Vogt, MdB (SPD)

26.-28.10. Teilnahme an der Anti-Atom-Konferenz, Berlin

Anschließend Weiterreise nach Nordrhein-Westfalen