Nachricht | I. Eschebach (Hrsg.): Homophobie und Devianz, Berlin 2012

"Der Tagungsband zeigt nicht zuletzt, dass es in Bezug auf die Verfolgung lesbischer Frauen im NS-Staat noch viele Forschungslücken gibt."

Stefan Micheler, Hamburg, rezensiert für H-Soz-u-Kult

Eschebach, Insa (Hrsg.): Homophobie und Devianz. Weibliche und männliche Homosexualität im Nationalsozialismus (= Forschungsbeiträge und Materialien der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, Bd. 6). Berlin: Metropol Verlag 2012. ISBN 978-3-86331-066-0; 208 S.; 19,00 EUR.

Micheler schreibt über den Band, dessen Inhaltsverzeichnis hier online ist: "Es ist verdienstvoll, dass sich eine deutsche KZ-Gedenkstätte mit einer Tagung wieder dem Thema Verfolgung Homosexueller im Nationalsozialismus und dem Gedenken daran angenommen hat und die Vorträge in einer eigenen Publikation dokumentiert. Wer sich von der Tagung und von dem Sammelband aber neue historische Erkenntnisse, die bei der Klärung der aktuellen politischen Frage helfen könnten, erhofft hat, wird enttäuscht. Die Mehrzahl der Beiträge beschäftigt sich ausdrücklich oder faktisch überwiegend mit der Verfolgung homosexueller Männer und die wenigsten Beiträge enthalten neue Forschungsergebnisse. Der Band dokumentiert in weiten Teilen vielmehr den aktuellen Forschungsstand, wenn auch mehrere der Beitragenden nicht oder nicht nur die eigenen Forschungsergebnisse referieren."