Wolfram Adolphi gratuliert im "Neues Deutschland" vom 12.02.2013 unter der Überschrift "Opfer der Anonymität entrissen" der Berliner Historikerin Ulla Plener zu deren 80. Geburtstag. Plener ist u.a. Vorsitzende des Förderverein Forschungen zur Geschichte der Arbeiterbewegung, der das gleichnamige Jahrbuch herausgibt.
Adolphi schreibt: "Heute wird sie 80 - und hat keine Zeit zum Feiern. Weil sie mitten in der Arbeit steckt. Mit ungeheurer Energie hat Ulla Plener - seit sie 1990 als Dozentin der Akademie für Gesellschaftswissenschaften beim ZK der SED von den Pauschalabwicklern stracks in den Strafruhestand versetzt wurde - als Autorin und Herausgeberin ein um die zwanzig Bücher und etliche Aufsätze zählendes Werk geschaffen, das mit Fug und Recht als außergewöhnlich bezeichnet werden darf. Dass es nicht außergewöhnlich verbreitet ist, hat mit den zeitgeistigen Umständen zu tun.
Schon in der DDR hat sie bemerkenswerte Arbeiten zur Geschichte der SPD und der Arbeiterbewegung vorgelegt. Aber mit welcher Kraft und Konsequenz trieb Ulla Plener die Aufklärung voran, als die Dogmatik-Schranken der SED gefallen waren! Und dies nicht, indem sie alles Bisherige verwarf und leugnete, sondern indem sie, Schmerz herausfordernd und zulassend, eindrang in die aberwitzigen Widersprüche der Sozialismusversuche des 20. Jahrhunderts."
http://www.neues-deutschland.de/artikel/812643.opfer-der-anonymitaet-entrissen.html