Anlässlich ihres 20-jährigen Bestehens lobt die Rosa-Luxemburg-Stiftung den Preis für politische Bildung «ZusammenWachsen» aus.
Der Preis 2010 knüpft an das RLS-Projekt «Solidarische Gesellschaft» und die immer stärker eingeforderte «Internationale Solidarität» an.
Grundlage: Dem Preis für Politische Bildung «ZusammenWachsen» liegt folgendes Bildungsverständnis zugrunde:
Politische Bildung, die auf Veränderung des Bestehenden abzielt
Linke politische Bildung ist ein zentraler Ort der Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Ungleichverhältnissen, der Infragestellung von Hegemonien und der Umgestaltung der Gesellschaft. Über die Analyse bestehender Verhältnisse und die Eröffnung konkreter Handlungsansätze hinaus muss es der Lernprozess zum Ziel haben, eine antikapitalistische Gesellschaftskritik zu leisten, widerständige Akteure zu stärken und diese in die Lage zu versetzen, sich mit Gesellschaft auseinanderzusetzen und für emanzipative Entwicklungen einzusetzen. Sie ist ein Innovationsraum, in dem alternative, emanzipatorische Ideen und Entwürfe entwickelt und erprobt werden können, befördert Experimente und stiftet zu solidarischer Kooperation an.
Politische Bildung, die Selbstbestimmung und Selbstreflexion fördert
Emanzipatorische politische Bildung setzt der pädagogischen Praxis einer ausschließlich intellektuellen, edukativen politischen Bildung bewusst ein Verständnis von Bildung und Lernen als gemeinsame Aneignungsprozesse entgegen. Linke politische Bildung setzt auf die Selbstveränderung von Menschen zu AktivistInnen gesellschaftlichen Wandels und umfasst selbstbestimmtes und selbstorganisiertes Lernen und bewegungsnahe Bildungsansätze. BildnerInnen sollten die politische Lebenswelt von Akteuren aufsuchen und Wissen bedarfsgerecht erarbeiten und Lernorte schaffen, in denen sich die Lernenden begegnen, ihre Rolle reflektieren und neue Bündnisse entstehen können. Bildung bewegt und Bewegung bildet.
Preissumme: 5000 Euro
Vorschläge: Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Personen aus dem nahen Umfeld der Rosa Luxemburg Stiftung (Berlin, Landesstiftungen, Regionalbüros) können Vorschläge einreichen und sind dazu ausdrücklich aufgefordert.
Außerdem können sich Projekte, Initiativen und Bildungsträger selber um den Preis bewerben.
Vorschläge sind postalisch zu richten an:
Rosa Luxemburg Stiftung
Akademie für Politische Bildung
Jury Preis für Politische Bildung
z.Hd. Evelin Wittich
Franz-Mehring-Platz 1
10243 Berlin
oder per Mail an
wittich@rosalux.de zu richten.
Modalitäten: Eingereichte Projekte/Kandidatinnen und Kandidaten müssen in einer geeigneten Form präsentiert bzw. das Konzept dokumentiert werden.
Obligatorisches Minimum und Grundlage der Zulassung ist zunächst die Schriftform. Jede weitere aussagekräftige (multimediale, performative, künstlerische, gestalterische, dokumentarische) Präsentationsform ist ausdrücklich erwünscht.
Der eingereichte Vorschlag sollte die Beurteilung folgender Kriterien ermöglichen:
- Bildungsverständnis
- Konzeption, Verortung in den Traditionen linker politischer Bildung und deren Reflektion
- Zielgruppen, Wahl und Ansprache der Zielgruppe/n, Werbungs- und Kommunikationskonzept
- Didaktische Idee
- Methodik, Bildungsformat
- Medieneinsatz, Dokumentationsmethoden, Nachbereitung
- Lernziel, inhaltliche Ausrichtung, Angemessenheit des Themas
- Evaluationsnachweise: Feedback-Fragebögen, Sachbericht über die Erreichung der formulierten Ziele
- öffentliche Resonanz (Zeitungsartikel etc.)
- (eingesetzte und selbst erarbeitete) Bildungsmaterialien
Meldefrist: Vorschläge werden bis zum 1. September 2010 entgegengenommen.
Preisverleihung: Der Preis für politische Bildung «ZusammenWachsen» wird im Rahmen der Feierlichkeiten zum 20-jährigen Bestehen der Rosa Luxemburg Stiftung am Freitag, 12. November 2010, verliehen.
Evelin Wittich, Berlin, 1.6.2010
Kleingedrucktes:
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Es findet keine öffentliche Ausschreibung und Bewerbung des Preises statt.
Personen, Gremien und Abteilungen innerhalb der Stiftung werden rechtzeitig über die Bewerbungen, Vorschläge der Kandidat_innen, Initiativen und Projekte informiert und erhalten die Gelegenheit „befürwortende Stellungnahmen“ abzugeben.
RLS-eigene Projekte aus dem Stiftungsverbund können zwar selber vorgeschlagen werden, sie laufen in der Ausscheidung jedoch grundsätzlich außer Konkurrenz und können allenfalls eine lobende Erwähnung erhalten.
Die öffentliche, möglicherweise multimediale Präsentation der Sieger, aber auch – wenn auch in kleinerem Umfang – aller, auch nicht-prämierter Projekte aus der Endrunde findet im Rahmen der Preisverleihung am 12.11.2010 oder in geeigneter Form statt.