Viele waren der Einladung ins Habkircher Zollhausmuseum gefolgt, so dass gestern längst nicht jeder Gast einen Sitzplatz bekam, als François Melis mit seinem Vortrag begann. Thema des Tages war die Durchreise von Karl Marx, Friedrich Engels und des Autors Ernst Dronke am 7. April 1848 über die bayerische Grenzstation Habkirchen.
Wenn auch viele im Publikum von dem Grenzüberschritt des Kommunismus-Begründers Marx wussten, waren ihnen die Gründe dafür doch unklar. Darauf ging Melis in seinem Vortrag ein und erklärte, warum Marx zuerst von Brüssel nach Paris ausgewiesen wurde und dort erfuhr, dass sich auch in Preußen revolutionäre Bewegungen in Gang setzten. Das wollte Marx natürlich unterstützen – mit der Absicht, seine 1843 von den Behörden verbotene „Rheinische Zeitung“ in Köln wiederzubeleben. Doch auch wenn seine Reise nach Deutschland von französischer Seite mit der Ausstellung eines Passes (Marx war damals Staatenloser) und eines Visums gefördert wurde, war für ihn das Risiko immer noch sehr groß, an der Grenze zur bayerischen Pfalz verhaftet zu werden. Deshalb entschied er sich statt für den Hauptweg über Forbach und das preußische Saarbrücken für den Schleichweg über Saargemünd nach Habkirchen.