Eine Spur braunen Terrors zieht sich durch Deutschland: neun Morde mit derselben Waffe und die rätselhafte Hinrichtung einer Polizistin. Den aus der Türkei und aus Griechenland stammenden ermordeten Gewerbetreibenden und ihren Angehörigen schob man Mitschuld in die Schuhe. Fazit der zahlreichen Untersuchungsausschüsse: Schreddern, Spitzeln, Staatsversagen.
In diesem Buch geht es zum einen um die (Nicht-)Aufklärung der NSU-Verbrechen. Zum anderen wird gezeigt, wie rechter Terror, das Versagen der Geheimdienste und der Rassismus aus der Mitte zusammengehen.
»Der Rassismus aus der Mitte der Gesellschaft, angetrieben auch durch die unerträglichen Debatten der Politik um die Abschaffung des Asylrechts und die Abschottung Deutschlands gegen Flüchtlinge, bereitete den Boden. Rassismus – das ist neben all den offenen Fragen um das Agieren des Staates das eigentliche Thema im Fall des NSU. Denn auch der Rassismus, der Antisemitismus, der Antiziganismus und die Islamophobie in der Gesellschaft sowie in Behörden führten dazu, dass zuerst die Opfer des braunen Terrors und ihre Angehörigen in den Fokus der Fahndungen gerieten und nie ernsthaft Rassismus als Tatmotiv und Neonazis als Täter erkannt wurden.« (Aus dem Vorwort von Bodo Ramelow)
Das im Mai im VSA-Verlag erschienene Buch wurde von RLS-Vorstandsmitglied Bodo Ramelow herausgegeben und durch die Stiftung finanziell gefördert. Eine Leseprobe und die Möglichkeit der Bestellung findet sich beim VSA-Verlag.
Ein Beitrag von Fritz Burschel, Referent für das Thema «Neonazismus und Strukturen/Ideologien der Ungleichwertigkeit» bei der RLS, findet sich in einer Langfassung hier: «Verfassungsschutzwissenschaftsjournalismus. Der ehrbare Karriereweg von der Uni über den Geheimdienst in die Publizistik, Forschung und Bildung»