Der Verein, der Gegenstand eines Forschungsunternehmens wurde, das den Autor unter der Doktorvaterschaft von Wolfgang Wippermann zur Promotion führte, bildete eine Randerscheinung der deutschen Gesellschaft. Es ließe sich fragen, ob er überhaupt von solcher Bedeutung war, die so viel Aufmerksamkeit, Arbeitszeit, Einfallsreichtum des Fragens und Forscherfleiß verdiente.
Selbst ein Urteil über die politische Wirkung, welche die »Gesellschaft zum Studium des Faschismus«, die wenig mehr als zwei Jahre existierte und von deren Gründung und Ende selbst politisch hochinteressierte Zeitgenossen nur dürftige Nachrichten erhielten, ist schwer zu gewinnen. Es sind wohl drei Tatsachen, die dieser Gesellschaft wiederholt die Aufmerksamkeit von Historikern eintrugen. Erstens spielte sie ihre wie immer zu bemessende Rolle in dramatischen Jahren deutscher Geschichte. Bei ihrer Gründung schrieb man den Dezember 1931, als sie sanft entschlief, endete das Jahr 1933. Zweitens ging ihre Entstehung auf den politischen Ehrgeiz eines Mannes zurück, der sich als Anführer jener militärischen Einheit der Konterrevolution einen Namen gemacht hatte, auf deren Konto die Morde an Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht stehen - Waldemar Pabst. Drittens wies die Gesellschaft, deren Mitgliederzahl ihr Statut auf 100 begrenzte, eine Zusammensetzung auf, die ein Spektrum der Totengräber der Weimarer Republik ergibt.
Die ganze, in der jungen welt vom 7. Oktober erschienene und von Kurt Pätzold verfasste Rezension ist über den Link unten einsehbar.
Manfred Wichmann: Waldemar Pabst und die Gesellschaft zum Studium des Faschismus 1931-1934. Edition Organon, Berlin 2013, 276 Seiten, 24 Euro
Buchvorstellung am Mittwoch, dem 9. Oktober 2013, um 19 Uhr in der Rosa-Luxemburg-Stiftung (Berlin, Franz-Mehring-Platz 1, Salon) mit dem Autor Wichmann und mit Herausgeber Werner Röhr.