Nachricht | Ein Comic zum 100. Geburtstag von Willy Brandt

Die Historikerin Helga Grebing hat mit dem Zeichner Ansgar Lorenz eine Bildgeschichte über Willy Brandt verfasst: ein Abriss seines Lebens und seiner Ideen in Comic-Bildern.

Helga Grebings Lieblingszeichnungen stehen weiter hinten im Buch. Die Berliner Historikerin blättert auf die Seiten 65 und 66. Dort ist eine klassische Talkrunde bei Anne Will zu sehen. Nun ja, so klassisch vielleicht doch nicht. Geladen sind nicht die üblichen Verdächtigen, sondern Willy Brandt , Rosa Luxemburg, Karl Marx und Gustav Landauer, die über den Begriff des Sozialismus diskutieren sollen. Während Brandt erläutert, die SPD habe den Klassenkampf hinter sich gelassen und strebe eine demokratisch kontrollierte und soziale Marktwirtschaft an, entfährt Marx nur ein empörtes "oje". Grebing lacht. "Das finde ich schon sehr gelungen."
Die 83-Jährige hat im Vorfeld einige Diskussionen mit Altersgenossen darüber geführt, ob man politischen Ideen und einer Figur wie Willy Brandt überhaupt mit einem Comic gerecht werden könne. Und ob, findet Grebing. Den Beweis hat die "Grande Dame" der Geschichte der Arbeiterbewegung nun - im Jahr des 100. Geburtstags des Altkanzlers - gemeinsam mit dem 34-jährigen Zeichner Ansgar Lorenz angetreten.

Helga Grebing / Ansgar Lorenz: WILLY BRANDT. Eine Comic-Biografie (80 Seiten, Format 20 x 29 cm,Preis 15,00 €, ISBN 978-3-86602-294-2

Die komplette Rezension ist in der Berliner Zeitung vom 13. Oktober erschienen.