Nachricht | Gesellschaftliche Alternativen - Gesellschaftstheorie - Commons / Soziale Infrastruktur - Sozialökologischer Umbau LuXemburg 3+4/2013: «Die Kampfzone ausweiten»

Die Doppelnummer zu grenzüberschreitenden Organisierungen von emanzipativen Bewegungen tauscht sich zum letzten mal gegen Geld. Die LuXemburg gibt's ab 2014 umsonst!

«Die Verknüpfung der vielfältigen Bewegungen zu einem Ganzen, ist die entscheidende politische, nicht organisatorische Frage unserer Zeit. Sie stellt sich nicht nur auf transnationaler, sondern auch auf lokaler Ebene.»
Christos Giovanopoulos, Solidarity4all, Griechenland

«Es gibt keine Alternative zur Organisierung»
Chema Ruiz, Plattform der Hypothekenbetroffenen (PAH), Spanien

Die Aufgabe ist klar: die Kampfzone ausweiten! Globalisiertes Kapital und transnationalisierter Staat bedürfen einer grenzüberschreitenden Organisierung von Gegenbewegungen. Nur wie? Wie lassen sich die vielen Auseinandersetzungen über Grenzen, über Betriebe, über Klassen und Parteien hinweg verbreitern? Und mit wem?

Mit dem letzten Protestzyklus sind neue Räume eröffnet, haben sich die Demokratiebewegungen in lokale Strukturen entwickelt: gut verankerte Bündnisse gegen Zwangsräumung in den USA und in Spanien, Solidaritätsnetzwerke in Griechenland, Centri Sociale in Italien. Es gelingt ihnen, Menschen einzubinden, die nie zuvor politisch aktiv waren, über Organisationsgrenzen von Bewegung oder Partei hinweg. Wie aber kann aus den lokalen Kämpfen eine Kraft entstehen, die das neoliberale Krisenregime herausfordert?

Gewerkschaften stehen vor ähnlichen Problemen: Der Rahmen für Kämpfe um Arbeitsverhältnisse ist vom globalisierten Kapital abgesteckt, Produktionsverlagerung ist die ewige Waffe gegen selbstbewusste Belegschaften. Gegenmacht kann nur entstehen, wenn sich Kämpfe transnational verbinden, über die betriebliche Grenzen hinaus – gleichzeitig machen regionale Spezifika die Zusammenarbeit oft schwer. Auf europäischer Ebene sind gewerkschaftliche Strukturen noch schwach, aber international gibt es hoffnungsvolle Ansätze: von gewachsenen Solidaritäts-Netzen in der Automobilindustrie zu wirksamen Kampagnen entlang globaler Produktionsketten.

Die LuXemburg erscheint diesmal als Doppelheft: 3,4/2013 und zum letzten Mal tauscht sie sich gegen Geld, denn:

LuX goes Commons

«There is no Commons without Commoning.» (Peter Limbaugh)

LuXemburg war von Beginn an eine Zeitschrift für viele Linke, eine «sozialistische Zeitschrift», wie Heinz Vietze ihr in der ersten Ausgabe ins Geleitwort schrieb. Eine Zeitschrift, die sich um das Allgemeine, das Gemeinsame und den Weg dorthin kümmert – ab Heft 1/2014 wird sie außerdem kostenfrei./typo3/
Für die bestehenden Abonnements ändert sich nichts. Alle werden weiter beliefert. Auch über die Laufzeit des Abonnements hinaus habt ihr die LuXemburg kostenfrei im Briefkasten. Solange ihr wollt.

    Inhaltsverzeichnis

    Über Grenzen

    • Mario Candeias Wo bitte geht’s zum Winterpalast?
      Wie sich die Demokratiebewegungen transnational vernetzen und dabei strategisch neu ausrichten
    • INTERVIEW mit Claudia Bernardi, Sol Trumbo, Christos Giovanopoulos und Catarina Príncipe  Europa von unten
      Gespräch über lokale Kämpfe und transnationale Perspektiven
    • Lena Ziyal Dictionary of a Common Visual Language
      Wie die Anliegen der neuen Demokratiebewegungen aussehen

      Armando Fernández Steinko
      Ein mediterraner Block?
      Wie Südeuropa gemeinsam aus der Krise finden könnte
    • INTERVIEW mit Manuel Monereo Die Macht ­zurückholen
      Gespräch über eine neue zivilgesellschaftliche Struktur in Spanien
    • Anna Dohm und John Malamatinas Den Betrieb übernommen, und jetzt?
      Warum die Produkte der griechischen Kooperative VIO.ME keine gewöhnlichen Reinigungsmittel sind
    • Rodrigo Nunes Drei Thesen zur Organisierungsfrage
      Warum die Polarisierung von neuen Bewegungen und traditioneller Organisierung nicht aufgeht
    • INTERVIEW mit Asef Bayat: Leben als Politik
      Gespräch über den politischen Charakter der Alltagspraxen von Subalternen in Ägypten
    • Robert Ogman Kämpfe an der Krisenfront
      Warum Occupy-USA zwar von den Plätzen, aber nicht von der Bildfläche verschwunden ist
    • Peter Dreier Von der Überschuldung zur Entschuldung
      Wie eine Stadt in Kalifor-nien Banken enteignet
    • Corinna Eleonore Trogisch Die Tanten von Gezi
      Warum die AKP auch über Verschiebungen in den Geschlechterverhältnissen stolpert
    • Olaf Bernau Fragile Balanceakte
      Warum afrikanisch-europäische Kooperation auf Augenhöhe gar nicht so einfach ist
    • Thomas Gebauer Beyond Aid
      Warum Solidarität die bessere Hilfe ist
    • Giovanna Del Sarto Fotostrecke: Riace – Beyond Homeland
      Wie das Leben in Riace aussieht und warum dies ein Vorbild für europäische Flüchtlingspolitik ist

    Über Gewerkschaften

    • Andrew Herod Gewerkschaft globalisieren?
      Warum Transnationalisierung nicht immer die richtige Antwort sein muss
    • Bodo Zeuner Auf Partnersuche in China
      Warum Solidarität eine jener einfachen Sachen ist, die schwer zu machen sind
    • Sarah Bormann »We expect better«
    • Nina Knirsch Verhandelte Solidarität
      Was europäische Betriebsratsarbeit leisten kann
    • Heiner Köhnen Die Daimler-Koordination Was aus einem Internationalismus-Projekt in der IG Metall alles geworden ist
    • INTERVIEW mit Mara Lira Arbeit, Gesundheit, Leben
      Gespräch über Solidarität und transnationales Lernen
    • Anannya Bhattacharjee Widersprüchliche Konstellationen
      Warum Nord-Süd-Kooperationen nur die halbe Wahrheit sind
    • INTERVIEW mit Zehra Khan Gewerkschaft als soziale Bewegung
      Ein Gespräch über brennende Fabriken und Klassenkampf in Pakistan
    • Pablo Sanchez Right2Water
      Wie das erste europäische Bürgerbegehren zum Erfolg wurde
    • Eva Bockenheimer und Stephan Siemens DEBATTE: Arbeitszeit und indirekte Steuerung
      Warum Arbeitszeitverkürzung zu kurz springt
    • Dieter Klein Aus dem Alltag der ­Erneuerung
      Ein Tatsachenbericht

    Über Parteien

    •  Horst Kahrs Die LINKE nun in offenem Gelände
    • Alex Demirović Vormärz oder: Was dürfen wir hoffen?
    • DOKU: Auszüge aus “Gramsci lesen”

    Über Klassen

    • Therborn, Mayer-Ahuja, Vester, Peter und Kurz-Scherf KONTROVERS: Gehört das 21. Jahrhundert der Mittelklasse?
    • Susanne Lettow Für eine feministische Kritik der Bioökonomie
    • Tobias Haas und Hendrik Sander Grünes Kapital und Energiedemokratie in Europa
    • Peter Alexander Leugnen und Spalten
      Ein Jahr nach Marikana

    Dezember 2013, hrsg. von der Rosa-Luxemburg-Stiftung, 240 Seiten, 15,– Euro zzgl. Versand

    ISBN 978-3-89965-866-8

    Bestellungen sind hier möglich.

    Zeitschrift LuXemburg
    Barbara Fried, Leitende Redakteurin
    030-44310404
    fried@rosalux.de
    www.zeitschrift-luxemburg.de