Nachricht | Ideale, Dogmen, Muster

Dokumentation des Thementages vom 22.11.2013

Der Wandelwege e.V. hat in den letzten Jahren ein Instrument entwickelt - einen besonderen Raum für ein neues MITEINANDER - den "Raum der kreativen Leere". Den aber gestalten immer die, die dabei sind. Dadurch gäbe es keine Garantie für nichts, und gleichzeitig sei alles möglich. In so einen Raum wurden die TeilnehmerInnen des RLS-Gesprächskreises Lebenszeit - Arbeitszeit von den Wandelwege-Aktivistinnen zum Abschluss der Veranstaltungsreihe 2013 eingeladen.

Die Idee war, die Gesprächskreis-Ergebnisse, die wir mit den Workshops bis hierher erreicht haben, zu feiern und einen deutlichen Startpunkt für Neues im Jahr 2014 zu setzen. "Entspannung und Offenheit" und "keine klare Vorstellung, von dem, was mich hier erwartet", waren die Worte - noch ein wenig außer Atem - des zuletzt eintreffenden Teilnehmers in der Vorstellungsrunde des Thementages. Und damit hatte er die Voraussetzungen der heute zu lösenden TagesARBEIT auf den Punkt gebracht! RESPEKT - als ein hohes Zeichen der Achtsamkeit den anderen Teilnehmern gegenüber - sei der Garant für STIMMIGKEIT bei dem heutigen Experiment des Loslassens von alten Mustern als Vorbedingung für den ABSCHIED von Dogmen und das WILLKOMMEN von Idealen. Wir würden heute einen RAUM betreten, wo unser Tun und Lassen unbewertet bleiben und wir uns zwischen den zwei POLEN Alt und Neu, Gut und Schlecht, Richtig und Falsch usw. FREI bewegen sollen und können. Vorher verabredeten wir die gemeinsame Absicht, Bewertungen draußen zu lassen. DRINNEN sei ein "heiliger" Raum - weit und offen für alles, was uns in den Sinn käme -, unser Kompass aber soll das höchste WOHL aller sein. Welche Impulse würden uns kommen, gelänge das besondere Experiment eines "sicheren" Raumes der KREATIVEN LEERE? Werden wir eher MIT oder NACKT und BAR der Dogmen in Panik geraten? Wie wird es einem jeden von uns erGEHEN...?

Später, als sich in der ersten Runde deutlich das verstörende Gefühl des VerSINKENs im Raum abzeichnete, gebar die Überwindung der aufkommenden NOT eine Idee - es wuchs uns die Frucht einer schönen ERKENNTNIS - unter jedem Sumpf und Morast, so tief er auch reichen möge, findet sich immer ein fester GRUND. Und wir spürten dankbar den BODEN, der uns trägt. Nach der Mittagspause erprobten wir ein zweites Mal den "Raum der kreativen Leere" zum Thema: Wert, Selbstwert, Wertschätzung, Leistung - Gegenleistung, Selbstdarstellung und Kommunikation dazu. Hier zeigte sich, dass unser Gefühl vom wirklichen Selbstwert erst ein kleines, zartes Flämmchen ist und dass Versuche, darüber zu kommunizieren, RÜCKSICHTEN brauchen. In der Abschlussrunde war die Resonanz der TeilnehmerInnen auf den "Raum der kreativen Leere" geteilt. Die erste Runde wurde durchweg als positiv, weil klärend empfunden. Das Unkonkrete der zweiten Runde hat gar Verwirrung und Unzufriedenheit hervorgerufen. EINIG waren wir darin, das zarte Flämmchen des Selbstwertgefühls zu HÜTEN, wo vorher einfach GAR NICHTS da war...

Zu welchem Nutzen uns das Wandelwege-Instrument "Raum der kreativen Leere" als Brücke zwischen Persönlichem und Gemeinschaftlichem gereichen wird, das wollen wir im kommenden Gesprächskreis-Jahr prüfen und diskutieren!

Marga Voigt - Teilnehmerin des Gesprächskreises

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