Das seit 1989 erscheinende FriedensForum widmet sich in seiner Ausgabe 1/2014 dem Thema Pazifismus und Antimilitarismus vor und im ersten Weltkrieg. Der Schwerpunkt des vom Netzwerk Friedenskooperative herausgegebenen Heftes umfasst acht Beiträge (Inhaltsverzeichnis). Der 1940 geborene Historiker Wolfram Wette schreibt über die deutsche bürgerliche Friedensbewegung vor 1914. Reiner Braun, Geschäftsführer der IALANA (International Association Of Lawyers Against Nuclear Arms) über Albert Einstein, Johann Bauer, ein Autor aus dem Spektrum der gewaltfrei-anarchistischen Graswurzelgruppen über „Antimilitarismus vor dem ersten Weltkrieg“. Weitere Beiträge widmen sich dem Leben und Wirken von Bertha von Suttner oder der Gründung des Versöhnungsbundes am 2. August 1914. Der Historiker Reinhold Lütgemeier-Davin skizziert in seinem Beitrag das umfangreiche Engagement von PazifistInnen in der Zeit der Weimarer Republik. Annika Gronau berichtet schließlich darüber, dass es im ersten Weltkrieg durchaus einzelne Fälle von öffentlicher Kriegsdienstverweigerung gegeben hat: der anarchistische Schriftsteller Erich Mühsam etwa saß 1915 sechs Monate deswegen in Haft.
Insgesamt ist das Heft ein kleiner, aber umso beachtenswerter Beitrag das Geschichts- und Gedenkjahr 2014 aus einer kritischen Perspektive zu konterkarieren. Es zeigt, dass es organisierten Widerstand gegen Militarismus, aus unterschiedlichen politischen Motivationen und in verschiedenen Formen gegeben hat. Das Engagement von Arbeiter_innen, Sozialist_innen und Anarchist_innen wird in einigen Beträgen ausdrücklich gewürdigt.
FriedensForum erscheint sechsmal jährlich im Umfang von jeweils 48 Seiten. Ältere Hefte sind als PDF zugänglich. Einzelheft 4,50 EUR (ab 5 Exemplaren je 3 EUR), Jahresabo 25 EUR. Kontakt: Netzwerk Friedenskooperative, Römerstr. 88, 53111 Bonn, Tel. 0228/69 29 04.