Jörg Wollenberg, emeritierter Professor für politische und Arbeiterbildung (Universität Bremen) rezensiert in der Tageszeitung junge welt vom 31. März 2014 den neu erschienen Band 6 der Gesammelten Werke von Rosa Luxemburg. Wollenberg schreibt:
"Endlich liegt er vor, der sechste Band der Gesammelten Werke von Rosa Luxemburg, herausgegeben und bearbeitet von Annelies Laschitza und Eckhard Müller. Es handelt sich um den ersten von drei Ergänzungsbänden zu der fünfbändigen Gesamtausgabe, die zwischen 1970 und 1975 im Berliner Karl Dietz Verlag erschien, herausgegeben im Auftrag vom Institut für Marxismus-Leninismus (IML) beim ZK der SED von einem Autorenteam um Günter Radczun und Annelies Laschitza.
Der fast 1000 Seiten umfassende sechste Band berücksichtigt alle zugänglich gebliebenen Schriften und handschriftlichen Zeugnisse aus den Jahren 1893 bis 1906, die bislang aus unterschiedlichen Gründen der Veröffentlichung harrten oder gar bislang unbekannt blieben. Insgesamt 270 Dokumente werden erstmals veröffentlicht – vorwiegend deutsche Texte, davon acht Übersetzungen aus dem Französischen und zahlreiche Texte aus dem Russischen und Polnischen. Darunter befinden sich einige Besonderheiten und Überraschungen. Neben den Arbeiten zu Lenin und zu Organisationsfragen der Partei werden das handschriftliche Notizen zu Luxemburgs Promotionsverfahren an der Universität Zürich von 1897 aufgeführt, die aus dem Nachlaß von Jürgen Kuczynski stammen. Und es gibt weiter handschriftliche Notizen von 1902 für Franz Mehring als Kritik zu Bemerkungen von Friedrich Engels zur Polenfrage."