In ihrem Jubiläumsjahr setzte die ITH den im Vorjahr begonnen Tagungszyklus zu Arbeitsverhältnissen außerhalb der klassischen industriellen Lohnarbeit fort (zur Tagung im letzten Jahr zu Hausangestellten und dem häuslichen Betreuungspersonal siehe den Bericht hier). Im Fokus stand dieses Jahr die Ausbeutung menschlicher Arbeit im Rahmen von Zwangsarbeit und Schuldknechtschaft. Die Veranstalter betonten dabei, dass es ihnen um die Untersuchung von unterschiedlichen Zwangsarbeitsverhältnissen außerhalb der klassischen Sklaverei (im Sinne eines Eigentumsrechtes an Menschen) ging, da diese im Gegensatz zu Letzterer bisher nur ungenügend Beachtung in der historischen und sozialwissenschaftlichen Forschung gefunden hätten. Wie die Veranstalter in ihrem Aufruf schreiben, würden die meisten Staaten nach der Abschaffung der Sklaverei im 19. und 20. Jahrhundert auch weiterhin Arbeitsbeziehungen die von gewaltsamer Kontrolle, wirtschaftlicher Ausbeutung durch Zwangsaneignung von Arbeitskraft, der Beschränkung der Bewegungsfreiheit oder knebelnden Schuldverhältnissen gekennzeichnet seien, dulden. Die Konferenz strebte daher das Ziel an, sich diesen Ausformungen von Zwangsarbeit in globalhistorischer Perspektive zu widmen.
Die Konferenz gliederte sich in fünf aufeinander folgende thematische Panels zu Politiken der Zwangsarbeit in Landwirtschaft und Industrie, Sexarbeit und Migration, Arbeit als staatliche Strafmaßnahme, unfreie Arbeit in der „freien“ kapitalistischen Welt und zur nationalen und internationalen Politik zu unfreier Arbeit.
Der komplette Bericht ist als PDF zugänglich und kann über den nachfolgenden Link heruntergeladen werden.