Die Veranstaltung, organisiert vom soziologischen Magazin Commons zusammen mit den unabhängigen Bergarbeitergewerkschaften und finanziell unterstützt von der RLS, hat versucht, linke Intellektuelle und Arbeiter zusammenzubringen und nach gemeinsamen Handlungsmöglichkeiten zu suchen.
Krywyj Rih ist eine Bergbauindustriestadt in der Ostukraine, in der sich die Interessen der größten Oligarchen des Landes treffen. Außerdem ist es auch die Stadt der unabhängigen Gewerkschaften, die in den 90ern entstanden sind und sich bisher ziemlich erfolgreich für ihre Rechte eingesetzt haben.
Die Welle der Majdan-Proteste haben die Bergbauer in Krywyj Rih genutzt, um mit längeren Streiks die Erhöhung der Löhne zu erkämpfen und sich von der Binarität der pro-ukrainischen und pro-russischen Nationalismen zu distanzieren.
In der Konferenz haben AktivistInnen, Bergarbeiter und Intellektuelle die Herausforderungen der fortschreitenden Deindustrialisierung und der neoliberalen «Reformen» besprochen. Eingegangen wurde auf die Gefahren des niedrigen Bildungsstandes der ArbeiterInnen, der Korruption auf der Ebene des mittleren Managements, auf schlechte Berichterstattung über soziale Proteste, die Lücken in der Arbeitsgesetzgebung und den Begriff der linken Wirtschaftspolitik, den Ausbau des Netzwerks und die Wege des gemeinsamen politischen Handelns in Form einer Partei.
Trotz niedriger Temperatur im nicht beheizten Konferenzraum – wie überall im Land wurde auch in Krywyj Rih die Einsparung von Gas umgesetzt – herrschte heitere Stimmung, die am Abend noch besser wurde. Das Konzert des berühmten Anarcho-Dichters und Musikers Sergij Zhadan und seiner Band «Sobaky w kosmosi» versammelte über 150 begeisterte Zuhörer. Sein jüngstes Album der Band «Kämpfe für sie» wurde von der Rosa-Luxemburg-Stiftung gefördert.
Siehe dazu auch das Interview mit Sergij Zhadan
Mehr zur Konferenz auf der Homepage der Linken Opposition auf ukrainisch.