Im November 2015 feierte die Stiftung ihren 25. Geburtstag. Die Bilanz konnte sich sehen lassen: Von den ehrenamtlichen, partiell arbeitsamtsgeförderten Berliner Anfängen zu einem bundesweit agierenden großen Träger linker politischer Bildung, kritischer Politikbegleitung und Netzwerkarbeit, der Förderung von wissenschaftlichem Nachwuchs und einer beachtlichen internationalen Präsenz und Ausstrahlung.
Rund 50 Millionen Euro im Jahr kann die Stiftung für diese Arbeit einsetzen.
Diese Erfolgsgeschichte ist nicht zuletzt ein Verdienst eines immer größeren Kreis von engagierten Mitarbeiter/innen des inzwischen auf rund 200 Beschäftigte angewachsenen Mitarbeiterstamms. Nach 25 Jahren nimmt auch die Zahl der aus dem Erwerbsleben ausscheidenden MitarbeiterInnen zu. Muss der Stiftung aber mit der Verabschiedung langjähriger Mitstreiter in den verdienten Ruhestand zugleich der große Erfahrungsschatz, das politische Engagement und die an diese Personen gebundene politische und menschliche Ausstrahlung verloren gehen?
Für mich stand die Antwort mit Blick auf mein bevorstehendes Ausscheiden aus der Hauptamtlichkeit im Sommer 2015 fest: Ich wollte nicht nur die Brücken zur Stiftung nicht abbrechen lassen. Mich reizte die Idee, über ein für beide Seiten fruchtbares und menschlich angenehmes Miteinander von Stiftung und Ehemaligen nach der Hauptamtlichkeit nachzudenken. So entstand ein Diskussionspapier für ein Netzwerk ehemaliger MitarbeiterInnen, das vorab mit Florian Weis als geschäftsführendem Vorstandsmitglied abgestimmt, dem Kreis der Ehemaligen im Sommer zur Verfügung gestellt wurde.
Neben Vorschlägen zu möglichen Initiativen und Vorhaben war eine ganz irdische Frage die einer personellen Anbindung und Kontaktstelle in der Stiftung. Dafür ließ sich Dagmar Rubisch in der Akademie für politische Bildung gewinnen. Das erste Treffen Ehemaliger fand am 3. September 2015 –in Berlin statt. Die Initiative für «RLS Plus» wurde ausdrücklich begrüßt, und obgleich mancher inzwischen schon im regionalen Umfeld ein neues Betätigungsfeld für ehrenamtliche Arbeit gefunden hat, wollten sich die Anwesenden gerne einbringen. Noch am selben Tag gab es den ersten Stammtisch.
Ob es auch eine Erfolgsgeschichte wird, hängt vom Engagement beider Seiten ab: Stiftungsseitig geht es vor allem um die Sicherung organisatorisch-technischer und finanzieller Rahmenbedingungen. Ganz praktisch war dies seither der Entwurf eines Logos, die Bereitstellung der eigenen Mail-Adresse und die Möglichkeit der Unterstützung durch personelle und finanzielle Ressourcen. Inhaltlich geht es neben einer systematischen Information, der gezielten Einladung zu Veranstaltungen vor allem um das Mitdenken des Erfahrungsschatzes der Ehemaligen in einem breiten Spektrum von Projekten und Aufgaben.
Von Seiten der Ehemaligen wird der Erfolg vor allem davon abhängen, wie wir «RLS Plus» als unser Projekt voranbringen. Es geht dabei vor allem um die Selbstorganisation des Netzwerkes. Der Erfolg hängt von der Initiative und Mitwirkung möglichst vieler ehemaliger MitarbeiterInnen, dem Ausbau bestehender und dem Bauen neuer Brücken in die Stiftung ab. Das betrifft sowohl die Beschäftigung mit fachlichen Schwerpunkten – so das Angebot, schon mit Blick auf das 30-jährige Jubiläum im Jahr 2020 systematisch an einer Chronik der Stiftung zu arbeiten oder über ein Cluster «Auslandsarbeit und Mitwirkungsmöglichkeiten Ehemaliger» nachzudenken. Nicht zu unterschätzen ist Selbstorganisation auch in eigener Sache – so um interessante Bildungsformate anzubieten – verbunden mit Möglichkeiten des Wieder- und Neukennenlernens Ehemaliger über frühere Bereichs- und Arbeitsgrenzen hinaus.
Kontakt: rlsplus@rosalux.de