„Madia e.V. Potsdam als Beispiel der Potsdamer Transition Town Bewegung“
Die TRANSITION Potsdam ist eine Initiative, die Potsdamer BürgerInnen Kenntnisse über, Anregung für und Freude an Nachhaltigkeit im alltäglichen Leben näherbringt. Ihre AktivistInnen kreieren und vernetzen Initiativen zu Ernährung, Konsumreduzierung, Gemeinwohlökonomie und sozialem Miteinander. Sie wollen Synergie-Effekte nutzen. Im Suchen nach gesellschaftlichen Initiativen, die es derzeit in Potsdam bzw. Brandenburg für eine zukunftsfähige Lebens- und Arbeitskultur gibt, lud der RLS-Gesprächskreis aus der Potsdamer Transition Town Bewegung die AktivistInnen des Madia e.V. zu unserem 1. Arbeitstreffen ein.
Unter dem Dach der RLS Brandenburg erzählten sie uns von ihrem Projekt der „Transition in Potsdam“ und stellten ihre gemeinsam gelebten Werte in den Mittelpunkt: Die Aktivistinnen betreiben in Potsdams Innenstadt, in der Lindenstr. 47, das vegane Familiencafé Madia. Mit ihrem Projekt verfolgen sie bewusst – im HIER und JETZT – einen alternativen Ansatz für Beköstigung und Versorgung, für Nachhaltigkeit und fairen Handel. Alle (kulinarischen) Angebote des Café Madia sind zum Gleichessen oder Mit-nach-Hause-nehmen (gegen Beitrag in die Spendenbox) oder zum Tauschen (Bücher und Kleidung) da.
Freimütig erzählten die Teilnehmerinnen des 1. Arbeitstreffens von ihren durch das „Madia“ verlebendigten WERTEN:
· Offen für Viele sein
· Zwänge loslassen
· Gemeinschaft als Kraftquell erleben
· Durch eigene Bewegung Wandlung ansteuern
· Menschenfreundlichkeit leben und arbeiten
· Radikale Ansätze ausprobieren
· Sich in Geduld üben
· Vertrauen schenken und erhalten
· Ansprüche formulieren
· Kein Geld mehr eintreiben
· Grenzen und Möglichkeiten alternativer Ökonomie ausloten
· Menschen zum Mitmachen gewinnen.
Nicht weniger offen kamen die PROBLEME bei ihrer Umsetzung zur Sprache:
· Wieviel Experiment verträgt das Madia?
· Ist die Verantwortung auf alle verteilt?
· Wer hat die Übersicht/Draufsicht auf alles?
· Wieviel Druck braucht das Projekt?
· Woher kommen neue Aufträge?
· Wie das Aufgabenmanagement kommunizieren?
· Wo bleibt Zeit zum Träumen, Rumspinnen und Faulsein?
Zum Schluss einigten wir uns – trotz bzw. gerade wegen der immer wieder auftretenden Herausforderungen – auf eine gemeinsame öffentliche Veranstaltung des RLS-Gesprächskreises in den Räumen des „Madia“, für den 11. Mai abends, und besprachen den dafür passenden Rahmen: Vor Ort, meinten wir, lassen sich ihr Konzept, die Herausforderungen und die besondere „Madia“-Art, mit ihnen umzugehen, am besten vorstellen und nacherleben.