Alle 26 Stunden versucht in Deutschland ein Mann seine (Ex-)Partnerin zu töten. 131 Frauen sind dabei im Jahr 2015 ums Leben gekommen. Die gesellschaftliche Resonanz beschränkt sich meist auf die medialen Sensationsmeldungen zu «Familientragödien», «Eifersuchtsdramen» oder «Ehrenmorden». Der Fokus bleibt so auf den einzelnen Taten und der Blick auf die strukturelle Schlechterstellung der Frauen in der Gesellschaft wird versperrt.
Frauen sterben, weil sie Frauen sind – so lautet die wohl kürzeste Definition des Begriffs Feminizid. Dahinter stehen bereits Jahrzehnte andauernde, sowohl wissenschaftliche und juristische als auch aktivistische Debatten über die Ursachen für die hohe Anzahl an Frauenmorden weltweit, insbesondere durch ihre (Ex-)Partner. Feministische Proteste gegen Feminizide und ihre Ursachen werden in zahlreichen Ländern immer lauter. Weltweite Aufmerksamkeit erhielten die Proteste in Argentinien, wo 2015 unter der Losung «ni una menos» («nicht eine weniger») Hundertausende auf die Straße gingen.
Die Initiative #keinemehr hat sich zum Ziel gemacht, auf die strukturellen Hintergründe des Feminizids aufmerksam zu machen, die Problematik im Bewusstsein der deutschen Öffentlichkeit zu etablieren und Forderungen zu stellen, um die aktuelle Situation zu verbessern.
Am 11. November von 10.00 bis 18.00 Uhr findet in Kooperation mit Ni una menos Berlin und der Rosa-Luxemburg-Stiftung die Konferenz «Unser Leben! Wie Frauenmorden in Deutschland entgegenwirken?» am Franz-Mehring-Platz 1, 10243 Berlin statt. Hier soll das Thema Feminizid vorgestellt werden, Erklärungsversuche erörtert und verschiedene Aspekte des Feminizids (Justiz, Statistik, Medien, Aktivismus) im deutschen Kontext diskutiert werden.
Gern möchte ich Ihnen ermöglichen, mit drei Mitorganisatorinnen der Tagung Interviews zu führen. Sie stehen vorab, am Rande der Tagung und danach für Gespräche zur Verfügung.
Marlene Pardeller, Mitglied der Initiative #keine mehr, ist Filmschaffende und arbeitet seit fünf Jahren in und zu den aktuellen feministischen Bewegungen in Italien und Mexiko. Schwerpunkt Begriffsverwendung in den Medien.
Alex Wischnewski, Mitglied der Initiative #keine mehr, ist seit vielen Jahren feministisch aktiv, so etwa im Netzwerk Care Revolution, und arbeitet als Referentin für feministische Politik für die Linksfraktion im Bundestag unter anderem zum Thema Gewalt gegen Frauen. Schwerpunkt Strafgesetz.
Julieta Palombi, Mitglied der Initiative Ni una menos Berlin. Schwerpunkt internationale Vernetzung.
Bitte nehmen Sie bei Interesse Kontakt mit Frau Pardeller auf (E-Mail spottlicht@yahoo.de oder mobil 0176 990 74311).
Mit freundlichem Gruß,
Jannine Hamilton
Presse | Rosa-Luxemburg-Stiftung | E-Mail: jannine.hamilton@rosalux.org
Franz-Mehring-Platz 1 | 10243 Berlin | Tel.: 030 44310-479 | Mobil: 0173 6096103