Pressemeldung | Geschichte - Rosa Luxemburg »Auch im Tode ruhelos«

Zur vermeintlichen Entdeckung des Leichnams von Rosa Luxemburg. (Medieninformation PE 2009/2)

Mit Bestürzung haben wir den Bericht des Magazins Der SPIEGEL zur Kenntnis genommen, dem zufolge am 13. Juni 1919 anstelle von Rosa Luxemburg offensichtlich eine unbekannte Frau beerdigt wurde.

Dies konnte nur durch ein perfides Zusammenspiel von Reichswehr, Gerichtsmedizin und Staatsanwaltschaft gelingen, wobei die Fäden bei Reichswehrminister Gustav Noske zusammenliefen: nach der Ermordung Rosa Luxemburgs im Staatsauftrag auch noch ein widerliches Possenspiel mit der Toten im Staatsauftrag.

Rosa Luxemburgs letzte Ruhestätte in Friedrichsfelde besuchten in den vergangenen Jahren Millionen politischer Fürstreiter und Fürstreiterinnen, Sympathisanten und Sympathisantinnen eines anderen, linken und freiheitlichen Staatsmodells, und ehrten so das Andenken der 1919 grausam ermordeten linken Vordenkerin und Revolutionärin. 

Mit noch größerer Bestürzung nehmen wir deshalb zur Kenntnis, dass bis zum heutigen Tage möglicherweise die leiblichen Überreste Rosa Luxemburgs im Keller des Medizinhistorischen Museums der Berliner Charité verwahrt werden.

Zu dieser Erkenntnis führten die Recherchen des Chefs des Rechtsmedizinischen Instituts der Berliner Charité Prof. Dr. Michael Tsokos, des Spiegel-Redakteurs Frank Thadeusz und des Geschäftsführers des Karl Dietz-Verlages und ausgewiesenen Rosa-Luxemburg-Kenners Jörn Schütrumpf.

Was mit dem Leichnam der so grausam ermordeten Rosa Luxemburg geschah und warum die Erkenntnis um ihren wahren Verbleib so lange verborgen bzw. unentdeckt blieb, sowie die genauen Umstände um Rosa Luxemburgs Beerdigung, werden die Historiker zu klären haben.

Als Rosa-Luxemburg-Stiftung fordern wir die Regierung der Bundesrepublik Deutschland als Rechtsnachfolgerin der Deutschen Reichsregierungen auf, alles Erdenkliche zu unternehmen, um die Identität des in der Charité aufgefundenen Frauenleichnams zu klären. Wir bieten überdies unsere Unterstützung dafür an, alles Mögliche und Notwendige zu unternehmen, damit diese Tote - wer immer sie auch sei - endlich zur letzten Ruhe gebettet werden kann.
 
Für Fragen zu diesem Fall stehen Ihnen telefonisch zur Verfügung:
 
Dr. Jörn Schütrumpf (0173 6000632)
Dr. Florian Weis (0173 2030847)
Ramona Hering (0162 4023649)