Publikation Ungleichheit / Soziale Kämpfe - Staat / Demokratie - Demokratischer Sozialismus - Gesellschaftstheorie - Globalisierung - Krieg / Frieden - Kultur / Medien - International / Transnational - Wirtschafts- / Sozialpolitik Fausto Bertinotti. Gespräche mit dem italienischen Reformkommunisten

Reihe: Texte der RLS Bd. 45 von Germana Alberti v. Hofe (Hrsg.). Mit einem Vorwort von Lothar Bisky.

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Reihe

Texte (Archiv)

Autorin

Germana Alberti vom Hofe,

Erschienen

April 2008

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Herausgegeben und übersetzt von Germana Alberti v. Hofe
Mit einem Vorwort von Lothar Bisky


Reihe: Texte der Rosa-Luxemburg-Stiftung; Bd. 45
118 Seiten, Broschur

ISBN 978-3-320-02139-9

 

Dieses Buch ist die Bearbeitung von Interviews, die Sergio Vanzina im Zeitraum von vier Jahren einmal im Jahr mit Fausto Bertinotti führte – von 2002 bis 2005 für die Rundfunksendung »Die Stadt der Menschen« (RAI3). Der Text gibt die zeitliche Abfolge der Sendungen wieder.
Das Original erschien unter dem Titel: Fausto Bertinotti: La città degli uomini. Cinque riflessioni in un mondo che cambia
© Arnoldo Mondadori Editore S. p. A., Milano 2007


Die Reduzierung der Rolle des Staates wird zuweilen auch von Linken begrüßt. Fausto Bertinotti zeigt, dass es hier um die Reduzierung der Demokratie geht: Die von den neoliberalen »Reformen« Betroffenen sollen möglichst wenig Einspruch erheben können gegen das, was mit ihnen geschieht.

Der Weg dazu führt heute nicht über die Abschaffung von Freiheits- und Mitwirkungsrechten, sondern über die Entleerung des Sinnes der Demokratie. Die zunehmende Wahlabstinenz in Europa ist keine nicht-intendierte Folge einer praktizierten Politik, sondern durchaus ein bewusst gesetztes Ziel: Das Volk soll nicht so viel dreinreden in das, was in den wirklichen Machtinstitutionen entschieden wird, zu denen Bertinotti nicht zuletzt Einrichtungen wie die Welthandelsorganisation, den Internationalen Währungsfonds und die Europäische Zentralbank zählt.

Als Alternative zu dieser Entwicklung sieht der langjährige Europa-Abgeordnete nicht nationale Sonderwege, sondern ein alternatives Europa. Es geht ihm darum, dem »neoliberalen Europa der EUKommission und der Maastricht-Verträge« ein »anderes Europa« entgegenzusetzen. Darum wurde Fausto Bertinotti auch einer der Begründer der Partei der Europäischen Linken und ihr erster Vorsitzender.

 

Inhalt

Lothar Bisky: Vorwort

Die Globalisierung
Eine restaurative Revolution des Kapitalismus – Akkumulation und die Blockkonfrontation – Der Höhepunkt der demokratischen Entwicklungen in den sechziger und siebziger Jahren – Die Demokratie in ihrer Gesamtheit überdenken – Globalisierung und Regionalisierung – Genmanipulation – Die Instabilität der Weltökonomie – Europa am Scheideweg – Die zwei Gesichter des Westens – Das Buch von Europa

Die politische Bildung
Die dispersive Akkumulation – Vollzeitmilitanz – Die Dampflok – Texte und Autoren – Marx, Lenin, Rosa Luxemburg und die Häretiker – Revolutionäre Reformer und neue Philosophen – Die Kritik der Politik als Wissenschaft – Die gegenwärtigen Erfahrungen – Die neuen Chancen

Der Krieg, das zentrale Problem
Krieg und Terrorismus – Modernisierung ohne Fortschritt und das Imperium – Der Westen – Die Armen der Welt – Unglaubwürdige Demokratieexporteure – Eine Demokratie exportieren, die wir nicht besitzen – Das Vertrauen in die Demokratie – Eine andere Entwicklung – Die Endstation – Die Deregionalisierung – Den Konsum reduzieren? – Der Rucksack – Ein friedliches Europa – In die falsche Richtung gehen

Außen- und Innenpolitik
Eine dialektische Beziehung – Der Staat und die Multis – Drei beängstigende Prozesse – Nationalstaaten und der Gesellschaftsvertrag – Die einheitliche neoliberale Lehre – Ein Imperium in der Krise – Das Paradigma des permanenten Wachstums – Der Paradigmenwechsel – Zwei riesige Veränderungen – Die innere Bindung