Publikation Partizipation / Bürgerrechte - Kultur / Medien - Staat / Demokratie - Kommunikation / Öffentlichkeit - Amerikas - Mexiko / Mittelamerika / Kuba Pressefreiheit in Mexiko

JournalistInnen kämpfen in Mexiko um Informationsfreiheit, gegen Zensur und in vielen Fällen um das eigene Leben.

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Analysen (Archiv)

Autorin

Georg Flörchinger,

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«Die Freiheit, Meinungen, Informationen und Ideen über jedwedes Medium zu verbreiten, ist unverletzlich», heißt es in Artikel 7 der mexikanischen Verfassung. Reinhören Was in Mexiko ein Grundrecht darstellt, wird für Journalist_innen zu einem Kampf um Informationsfreiheit, gegen Zensur und in vielen Fällen um das eigene Leben. Zwar versorgen unzählige unabhängige Medien Teile der Bevölkerung mit wichtigen Informationen, die in den großen Zeitungen, Fernseh- und Radioprogrammen häufig verschwiegen werden. Der größte spanischsprachige Multimediakonzern Televisa besitzt jedoch einen unvergleichbar hohen Einfluss auf die öffentliche Meinung in Mexiko. Das Gewicht des Medienunternehmens ist nicht zuletzt auch auf die Nähe zur politischen Elite zurückzuführen. Denn insbesondere zur Partei der Institutionellen Revolution (PRI), die über Jahrzehnte ein autoritäres Einparteiensystem aufbaute, unterhält Televisa eine sehr enge Verbindung, was den Sender zuweilen als politischen Akteur auftreten lässt. Unterstützt durch lokale, regionale sowie überregionale Medien, die häufig von Akteur_innen aus Wirtschaft, Politik oder organisiertem Verbrechen kontrolliert werden, ist eine Presselandschaft entstanden, aus der kritische Beiträge und verlässliche Informationen zunehmend verschwinden. Angesichts der autoritären Politik und des Mangels an medialer Pluralität leisten unabhängige Medienschaffende, Basisradios, Online-Nachrichtenagenturen und kritische Printmedien seit Jahrzehnten einen wichtigen Beitrag zur Informationsfreiheit. Sie sind eine unmittelbare und notwendige Reaktion auf die korrumpierte Medienlandschaft. Auch wenn ihre Reichweite vergleichsweise gering ist, leisten sie dennoch einen wichtigen Beitrag, um dem Machtgefüge aus Politik, Wirtschaft und organisiertem Verbrechen etwas entgegenzusetzen. Nicht selten wird diese Form des Journalismus mit Repression, Verfolgung oder gar Ermordung beantwortet.

  • Vorwort
  • Zwischen Monopol und Basisradio
    • 1.1 Einfluss der Massenmedien
  • 2 Varianten der Zensur und Strategien des Schutzes
    • 2.1 «Die Wahrheit stirbt nicht, indem man Journalist_innen tötet»
    • 2.2 Legale Formen der Repression und Selbstzensur
    • 2.3 Diffamierung und Kriminalisierung
    • 2.4 Politische Kosten
    • 2.5 Emanzipative Schutzmechanismen
    • 2.6 «Gesetz zum Schutz für Menschenrechtsverteidiger_innen und Journalist_innen»
  • 3 Straflosigkeit und Machtvakuum
    • 3.1 Der «Krieg gegen die Drogen»
    • 3.2 Die Rückkehr der PRI
    • 3.3 Reproduktion von Gewaltmustern
    • 3.4 Internationale Wettbewerbsfähigkeit
    • 3.5 Störfaktoren im politischen Machtgefüge
  • 4 Der öffentliche Diskurs
    • 4.1 Soziale Kämpfe im Kontext manipulierter Öffentlichkeit
  • 5 Fazit
  • Quellen und Literatur

Nachgefragt: «Pressefreiheit in Mexiko. Kampf um ein Grundrecht»

Mitwirkende

Georg Flörchinger,

Dauer

11:37

Details
Interview mit der Autorin Jana Flörchinger