Aus dem Vorwort
Dass rechtsextremistische Erscheinungen schon Ende der 80er Jahre, vor allem jedoch nach der Wende und Vereinigung im Osten viel häufiger als früher aufgetreten sind, kann nicht bestritten werden. Verständlicherweise spielte die Frage nach den Ursachen dieser überraschenden und die Öffentlichkeit stark beunruhigenden Ereignisse von Anfang an eine große Rolle – doch die Meinungen dazu gingen schon damals weit auseinander. Politiker, Journalisten und Wissenschaftler, die sich zu Wort meldeten, vertraten häufig gegensätzliche Standpunkte. Die einen sahen die Hauptursache in den komplizierten Lebensumständen, mit denen die Menschen nach dem Zusammenbruch der DDR und der folgenden Übergangsphase in die neue Gesellschaft konfrontiert waren. Die anderen dagegen machten die autoritären Strukturen der DDR dafür verantwortlich, unter denen die Bürger jahrzehntelang sozialisiert, damit in spezifischer Weise mental geprägt worden waren. [...] Es gibt also gute Gründe, sich mit der Problematik genauer zu befassen und zu ihrer wissenschaftlichen Klärung vorzudringen.
Inhalt
- Vorwort (S. 7-10)
- Zum Rechtsextremismus-Begriff (S. 11-13)
- Über den Forschungs- und Erkenntnisstand vor 1990 (S. 14-20)
- Über die Forschungssituation nach 1990 im Osten (S. 21-26)
- Theoretische Bemerkungen zu unserer Analyse (S. 27-35)
- Hypothese 1: Lage zu DDR-Zeiten (S. 36-38)
- Hypothese 2: Einfluss der Sozialisationsdauer in der DDR (S. 39-43)
- Hypothese 3: Einfluss der DDR-Identifikation (S. 44-47)
- Hypothese 4: Trends nach 1990
- Rechtsextreme Orientierungen (S. 48-57)
- Fremdenfeindlichkeit (S. 58-65)
- Antisemitismus im Osten (S. 66-78)
- Rechtsextremistische Gewalt (S. 79-88)
- Exkurs: Zum Konzept der »autoritären Persönlichkeit« (S. 89-94)
- Zusammenfassung (S. 95-98)
- Ausblick auf einige theoretische und politische Zusammenhänge (S. 99-108)
- Literatur (S. 109ff.)
Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen e.V., Leipzig 2002. 118 S.
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