Vorabdruck aus einer Broschüre der deutschen EP-Abgeordneten der Fraktion GUE/NGL im Europaparlament
Christiane Reymann ist freie Journalistin.
Sie lebt und arbeitet in Brandenburg und Berlin.
Sie ist Bundessprecherin von LISA,
der feministischen Arbeitsgemeinschaft der PDS,
und Aktivistin in el-fem, dem Frauennetzwerk der
Europäischen Linkspartei
Kontakt: reymann-berlin@t-online.de
"Sprache spiegelt Wirklichkeit und Sprache schafft Wirklichkeit. Das Maß der Euroverfassung ist die männliche Form resp. Norm, das Weibliche wird zum „Anderen“. Die Frau erscheint nicht, sie ist nicht da. Sie ist das Negativ. Die Frau hat den Verfassungsraum nicht betreten. Sie bleibt draußen. Das Haus Europa ist HERRschaftlich."
Auch auf einer Vielzahl weiterer Felder bleibt die europäische Verfassung weit hinter den Forderungen einer modernen Geschlechterdemokratie zurück, so die Autorin:
"Brisant für Frauen sind einige Rechte auf Selbstbestimmung, die in der EU-Verfassung NICHT enthalten sind , so das Recht auf Ehescheidung und das Recht auf Geburtenkontrolle und Abtreibung. NICHT vollzogen wurde die Trennung von Kirche und Staat. Die Verfassung ächtet NICHT Gewalt gegen Frauen als Verstoß gegen die Menschenrechte. KEINE Menschenwürde genießen laut Verfassung die Frauen, die als Illegale allen Formen von Demütigung und Gewalt ausgesetzt sind. Freiheitsrechte der Individuen bleiben beschränkt OHNE das Recht auf existenzsichernde Arbeit und/oder eigenständige Existenzsicherung für alle, Frauen eingeschlossen."