Welche Herausforderungen entstehen aus den sich wandelnden Lebens- und Arbeitsverhältnissen für feministische Akteurinnen und Akteure? Welche Perspektiven eröffnen sich, welcher Strategien bedarf es? Und welche Bündnisse und welche Netzwerke sind zu ihrer Umsetzung notwendig? Zur Beantwortung dieser Fragen wird ein breites Themenspektrum entfaltet, das von der Analyse aktueller Gendertheorien über die Behandlung geschlechtsspezifischer Aspekte der gegenwärtigen Wirtschafts- und Sozialpolitik bis hin zur Diskussion um sexuelle Gewalt reicht. Nicht ausgespart wird auch die hochbrisante Frage nach Geschlechterverhältnissen in Kriegs- und Nachkriegsgesellschaften. Die Analysen aus Politik, Wissenschaft und Praxis vermitteln ein umfassendes Bild der gegenwärtigen Diskussionen.
Inhalt
Vorwort
HELLA HERTZFELDT, KATRIN SCHÄFGEN & SILKE VETH
Einführung
FRIGGA HAUG: Gender – Karriere eines Begriffs und was dahinter steckt
Theoretische Diskurse
SYLKA SCHOLZ: »Hegemoniale Männlichkeit« – Innovatives Konzept oder Leerformel
LILL-ANN KÖRBER: Politiken der Männlichkeit und Politiken der Repräsentation in Werk und Rezeption Edvard Munchs
HEIKE RAAB: Queer meets Gender – Prekäre Beziehung oder gelungene Koalition?
HEINZ-JÜRGEN VOß: Queer zwischen kritischer Theorie und Praxisrelevanz
INGRID JUNGWIRTH: Zur Konstruktion von »Weiß-Sein« – ein Perspektivenwechsel in der Auseinandersetzung mit Rassismus
ANETTE DIETRICH: Weiß-Sein und Geschlecht im Kontext des deutschen Kolonialismus
NANCY CHENG: Weißes Coming-Out oder Wie schwarze Frauen weiße ausziehen. Critical Whiteness am Beispiel von »When night is falling«
Arbeit und Familie
GISELA NOTZ: Hauptsache Arbeit? Arbeit, Geschlecht und Politik
BRIGITTE STOLZ-WILLIG: Familie und Arbeit zwischen Modernisierung und (Re-)Traditionalisierung
GERDA HECK & SUSANNE SPINDLER: »Wir wissen, dass das Ausbeutung ist.« Geschlecht und Migration, Klischee und Widerspruch
HANNELORE BULS: Hartz und die Leit/dkultur Familie
KATJA WOLF: Parlamentarische Arbeits- und Sozialpolitik
BETTINA MUSIOLEK, NINA ASCOLY & INEKE ZELDENRUST: Die Clean Cloth Campaign und die Bekleidungsvermarkter – gezähmte Modemultis?
Strategische Optionen
CHRISTA WICHTERICH: Frauenbewegungen und feministische Globalisierungskritik
REGINA FREY & MARA KUHL: Wohin mit Gender Mainstreaming? Zum Für und Wider einer geschlechterpolitischen Strategie
CHRIS SCHENK: Über Frauenpolitik, Gender Mainstreaming und die Notwendigkeit der Weiterentwicklung politischer Theorie und Praxis
GUNILD LATTMANN-KRETSCHMER: Geschlechtergerechtigkeit in der Kultur? Gedanken zum Thema aus der Sicht einer kulturpolitischen Sprecherin des Sächsischen Landtages
CORINNA VOIGT-KEHLENBECK: »Ach, ich weiß – ich bohr in der Nase und mach auf dumm.« Geschlechterreflexive Perspektiven und jugendliche Inszenierungen
Hochschulpolitische Projekte und Erfahrungen
ILONA PACHE: Erfolgsgeschichte oder Auslaufmodell? Gratwanderungen in den Gender Studies
CHRISTINE KATZ & TANJA MÖLDERS: Aus(nahme)fälle in der Nachwuchsförderung – Qualifizierungen im Themenfeld Gender und Nachhaltigkeit
REGINA SCHLEICHER: Liasons manifesto – Netzfeminismus als Praxis von WissenschaftlerInnen
(Ohn)Macht und Gewalt
RONALD LUTZ: Faszination der Gewalt
BRITTA FERCHLAND: Zur politischen Umsetzung des Gewaltschutzgesetzes in Sachsen-Anhalt
SILKE-BRIGITTA GAHLEITNER: Keine Regel ohne Ausnahme – Genderaspekte in der Bewältigung sexueller Gewalt
CONSTANZE OHMS: Recht lesbisch? Das deutsche Gewaltschutzgesetze und Gewalt in lesbischen Beziehungen
Medien und Krieg
ELVIRA CLAßEN: Informationsmacht oder -ohnmacht? Die Instrumentalisierung von Genderstrukturen im Krieg
AutorInnen und Herausgeberinnen