Wie ist es möglich, dass die Menschen, die eines der wertvollsten Metalle der Welt für ein deutsches Vorzeigeunternehmen abbauen, in Slums leben?
Am Beispiel der Platinlieferkette zwischen dem deutschen Chemiekonzern BASF und dem britisch-südafrikanischen Platinproduzenten Lonmin erörtert dieser Sammelband koloniale Kontinuitäten im Rohstoffhandel und versammelt Stimmen von ArbeiterInnen, AktivistInnen und WissenschaftlerInnen.
Es geht um die direkte Verbindung des Massakers von Marikana nach Europa, um globale Lieferketten und deren Gestaltung durch Handels abkommen und Entwicklungspolitik, um Steuervermeidung, Lobbyismus und Unternehmensverantwortung, um dringend notwendige rechtliche Regulierungen und postkoloniale Verantwortungskonzepte – und um die neuen Herausforderungen transnationaler Solidarität.
Verantwortung ist eine zutiefst paternalistische Beziehung, denn die Kontrolle liegt immer bei denen, die behaupten die Verantwortung zu tragen und unterläuft im Endeffekt Möglichkeiten, Ansprüche geltend zu machen und Rechte einzufordern. Anders ausgedrückt hat das CSR-Konzept immer wieder dazu gedient, die Position von Unternehmen zu stärken und dabei denjenigen in den Rücken zu fallen, die angeblich von CSR profitieren sollten.
Dinah Rajak im Interview mit Maren Grimm
Britta Becker, Maren Grimm, Jakob Krameritsch (Hg.) Zum Beispiel: BASF. Über Konzernmacht und Menschenrechte
456 Seiten, Klappenbroschur, mit 92 Abb., 26,90 Euro, Mandelbaum VerlagISBN 978385476-565-3
Online verfügbar unter: www.rosalux.de/zum-beispiel-basf
Die englische Ausgabe des Buchs erscheint im August 2018 unter dem Titel «Business as usual after Marikana – Corporate Power and Human Rights». Jacana, Johannesburg. ISBN 978-1-928232-57-5 (Print), 978-1-928232-58-2 (Ebook)