In Krisenzeiten möchten wir alle gut und vor allem seriös informiert werden. Die Medien, insbesondere die öffentlichrechtlichen, werden gerade jetzt stark nachgefragt und haben gleichzeitig eine besondere Verantwortung: Sie sind mehr denn je «Faktor des Prozesses freier individueller und öffentlicher Meinungsbildung». Sie sollen darüber hinaus «die demokratischen, sozialen und kulturellen Bedürfnisse der Gesellschaft erfüllen.»
Zur Medienwirtschaft gehören aber nicht nur diejenigen, die aktuell informieren, sondern auch die Filmemacher*innen und Filmschaffenden, die Spiel-, Dokumentar- und Animationsfilme herstellen. Auch deren Werke werden im Fernsehen und Internet verstärkt geschaut, da Kinos, Theater und Veranstaltungsorte geschlossen sind.
Bedenklich erscheint allerdings, wie kritisch sich die Situation derjenigen darstellt, die in dieser Branche tätig sind und die wie so viele andere Menschen derzeit ihre Berufe nicht ausüben können. Deshalb soll im Folgenden ein detaillierterer Blick auf die aktuelle Situation in der Branche geworfen werden.
Jörg Langer studierte Wirtschaftswissenschaften und war über 20 Jahre als Dokumentarfilmproduzent tätig, bevor er in die Forschung und Beratung wechselte. Dort beschäftigt er sich schwerpunktmäßig mit den Themen Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung in Bezug auf die Film- und Fernsehwirtschaft. Außerdem unterrichtet er Medienproduktion und Fernsehgeschichte an der Beuth Hochschule für Technik in Berlin. Im Jahr 2019 erschien seine Studie «Beschäftigte zweiter Klasse? Gute Arbeit auch für Freie» zur sozialen und beruflichen Situation von freien Mitarbeiter*innen bei den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten.