Nicht nur in Brasilien, den USA und Deutschland, sondern auch in Tansania werden antifeministische Positionen und Politiken zunehmend einflussreicher. In seinem autoritären Populismus greift Präsident John Magufuli antifeministische Diskurse auf, um sowohl nationalistische Interessen durchzusetzen als auch Kritik am Neokolonialismus zu üben. Es geht ihm um die nationale wirtschaftliche Entwicklung, klare gesellschaftliche Ordnung und um mehr nationale Souveränität, die er unter anderem mit dem Mittel der Bevölkerungspolitik, konservativen gesellschaftlichen Rollen und Homofeindlichkeit auf Kosten von Frauen und LGBTIQ* zu erreichen versucht.
Franza Drechsel ist Referentin und Projektmanagerin für Westafrika bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung. Einen Teil ihres Studiums verbrachte sie in Daressalam in Tansania.
Ivo Maria de Lonet Delgado Jörgens ist Student der Politikwissenschaft an der Freien Universität Berlin, wo er sich vorwiegend mit postkolonialen Themen beschäftigt. 2019 machte er ein Praktikum im Afrika-Referat der Rosa-Luxemburg-Stiftung.