Chinas Entwicklungspolitik wird vor allem im Zusammenhang mit der Belt and Road Initiative, hierzulande auch als neue Seidenstraße bekannt, kontrovers diskutiert. Während manche die chinesischen Investitionen und Kredite als Chance sehen, um Infrastrukturausbau in vielen Teilen der Welt zu ermöglichen, befürchten andere machtpolitisches Kalkül hinter den Hilfen und negative Konsequenzen für die Empfänger.
Bei einem Vergleich von Chinas Entwicklungspolitik mit westlichen Ansätzen wird deutlich, dass sich zumindest die Motive zur Leistung von Entwicklungshilfe kaum unterscheiden – der Unterschied besteht vielmehr in den sich daran anknüpfenden ideologisch aufgeladenen Narrativen, die die Legitimität einer wertebasierten bzw. einer rein pragmatischen Entwicklungspolitik infrage stellen.
Leonie Schiffauer ist promovierte Sozialanthropologin und Referentin für Süd-, Ost- und Zentralasien bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung.