Publikation Wirtschafts- / Sozialpolitik - Bildungspolitik Langzeitarbeitslosigkeit in Ostsachsen.

Texte zur politischen Bildung Heft 10. Autorin: Elenor Volprich

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Erschienen

Januar 1994

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Die pessimistischsten Prognosen über das Ausmaß der Arbeitslosigkeit in den neuen Bundesländern sind schon seit längerem durch die Realität übertroffen. Vergleiche dazu gibt es in diesem Jahrhundert nicht, denn auch die Weltwirtschaftskrise 1929/ 1933 erreichte insgesamt weder das Ausmaß und die Struktur noch erzeugte sie sie in diesem Tempo und in dieser regionalen Dichte und Gleichförmigkeit. Für die Menschen in den neuen Bundesländern bricht die Arbeitslosigkeit in ein soziales Bedingungssystem von zwei Generationen, für die dieses soziale Phänomen in Realität und Einstellung nicht existierte und zu keiner Zeit eine Denkmöglichkeit überhaupt darstellte. Arbeitslosigkeit wurde als eines der größten Defizite einer Gesellschaft verstanden, die systemextern vorhanden war. Deshalb waren und sind die Menschen in den neuen Bundesländern weder im allgemeinen noch im besonderen vorbereitet, ohne Arbeit zu sein. Die Betroffenheit von diesem Zustand wurde dramatisch als Einfall fremder Mächte empfunden, und zunächst zum Teil als Schock weitgehend unbearbeitet erlebt.

Inhalt

  • Untersuchungsgegenstand und -methode (S. 5)
  • Personale und soziale Charakteristika der Untersuchungspopulation (S. 8)
  • Materielle Existenzbedingungen (S. 14)
  • Einstellungen im Hinblick auf Wahrnehmung und Verarbeitungsweisen der Erwerbslosigkeit (S. 15)
    • Reflexion erlebter sozialer Beziehungen im (ehemaligen) Betrieb (S. 16)
    • Wertschätzung von Berufstätigkeit (S. 21)
    • Akzeptanz von Arbeitslosigkeit und Hoffnung auf Wiedereintritt in das Berufsleben (S. 23)
    • Veränderungen in den sozialen Beziehungen (S. 24)
    • Verhaltensänderungen (S. 25)
    • Alltagsroutine (S. 27)
    • Psychische und physische Veränderungen (S. 28)
    • Eigeninitiative (S. 29)
  • Aspekte des politischen Habitus (S. 32)
    • Politisches Interesse (S. 33)
    • Mediennutzung (S. 34)
    • Organisationsgrad vor 1989 und nach der »Wende« (S. 35)
    • Einstellungen zu den etablierten Parteien (S. 37)
    • Rechtsextremismus (S. 38)
    • Nationalbewußtsein (S. 40)
    • Meinungen über die Gewerkschaften (S. 42)
  • Zusammenfassung (S. 46)
  • Literaturverzeichnis (S. 53)
  • Weitere Veröffentlichungen des Rosa-Luxemburg-Vereins e. V. Leipzig (S. 57)

Kostenbeitrag: 1,50 Euro / Mitglieder: 1,00 Euro

Bestellungen bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen unter: info@rosalux-sachsen.de, Tel: 0341-9608531

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