Was und wie wurde eigentlich in der DDR über Kinder und Heranwachsende diskutiert? Welche Art von Kinder-Bildern und auch Kindheits-Bildern wurden in den 40 Jahren entworfen?
Kinder gehören zu den Schwächsten der Gesellschaft. Eingedenk des berühmten Satzes von Karl Marx, der gesellschaftliche Fortschritt lasse sich exakt an der gesellschaftlichen Stellung der Frauen messen, haben wir uns gefragt: Was sagen diese Kinder-
und Kindheits-Bilder über die soziokulturelle Qualität der DDR-Gesellschaft aus? Liefern sie Erklärungen dafür, dass 1989 vorwiegend Angehörige der in der DDR sozialisierten Generationen diesem Land den Rücken gekehrt haben?
Unser Interesse richtete sich von Anfang an auf Texte und Filme, die an Erwachsene adressiert und also von Erwachsenen diskutiert wurden. Das hatte Auswirkungen auf die Auswahl unseres Materials: Unsere Studien beschäftigen sich nicht oder kaum mit Kinderzeitschriften, Kinderbüchern oder Kinderfilmen. Sie beschäftigen sich mit Bildern von Kindern und Jugendlichen in bildungspolitischen Dokumenten, in belletristischer Literatur und in DEFA-Filmen für Erwachsene. Wir haben die Studien in diesem Sammelband im Wesentlichen nach Jahrzehnten gegliedert, bedienen uns aber – den untersuchten Gegenständen gemäß – unterschiedlicher Analyse- und Darstellungsmethoden.
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