Publikation Kapitalismusanalyse - Wirtschafts- / Sozialpolitik Arm sein, wo andere Urlaub machen

Eine Studie zur Armutsgefährdung in Mecklenburg-Vorpommern

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Reihe

Studien

Autorin

Amelie Hanck,

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Stellen Sie sich vor, Sie verlieren Ihren Job – was würden Sie tun?

Wohin würden Sie gehen und wen um Rat fragen? Wer könnte Ihnen eine neue Stelle vermitteln? Welche Betriebe gibt es in Ihrem näheren Umfeld? Ist da jemand, der Sie emotional auffängt? Gibt es zu Ihrer Lage passende Beratungs- und Weiterbildungsangebote in Ihrer Nähe? Wie lange werden Sie arbeitslos bleiben? Und wird die Erwerbsarbeit, die Sie finden, für ein Leben ohne Armut ausreichen? Wie stark wird sich die Arbeitslosigkeit oder die Armut trotz Arbeit auf Ihre Stimmung auswirken? Sind Sie zuversichtlich? Wenn ja, warum?

Die Antworten auf diese Fragen hängen nicht nur von Ihnen selbst ab. Sie können noch so motiviert sein, noch so gut qualifiziert, noch so offen für Neues – wenn Sie dies vor Ort nicht umsetzen können, nützt Ihnen das nichts. Dann bleiben Ihnen drei Möglichkeiten. So könnten Sie erstens wie so viele seit 1990 das Bundesland auf der Suche nach besseren Lebensbedingungen verlassen. Sie könnten zweitens aber auch durch zivilgesellschaftliches Engagement im Bündnis mit anderen für eine Verbesserung ihrer Lebensbedingungen vor Ort streiten. Sind sie aber räumlich gebunden, und das an einen der vielen Orte, an denen sich zivilgesellschaftliche Organisationen erst im Aufbau befinden, bleibt Ihnen zunächst nur das Runterschrauben Ihrer Ansprüche. Wie dies auch immer in Ihrem konkreten Fall ausfallen mag: Bei der Bewältigung von Arbeitslosigkeit und Armut kommt es nicht nur auf Sie selbst an, sondern auch darauf, wo und warum Sie arbeitslos oder von Armut betroffen sind.

Die vorliegende Studie erörtert die Frage nach der Bedeutung sozialräumlicher Bedingungen für das Armutsrisiko und die Bewältigungschancen der davon Betroffenen mit Blick auf das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern.

André Knabe und Alexander Maschke im Vorwort

Die Autorin

Amelie Hanck, Soziologin (B. A.), absolviert ein Masterstudium der Soziologie an der Universität Rostock. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind soziale Ungleichheit in Mecklenburg-Vorpommern und Geschlechterungleichheiten.