Starkregen und Überschwemmungen, steigende Energiepreise, Streit um das Tempolimit und die Zukunft von Gasheizungen – sowohl die Folgen der Klimakrise als auch der Klimaschutzmaßnahmen sind bereits deutlich spürbar. Was lange Zeit nur eine abstrakte wissenschaftliche Debatte war, betrifft uns auf einmal selbst. Das ruft starke Gefühle hervor: Ängste bei jenen, die die Folgen fürchten, die eine globale Erwärmung auch für sie künftig haben wird. Und Wut bei jenen, die sich von der Klimapolitik eingeschränkt, bevormundet oder ungerecht belastet fühlen.
Inmitten hitziger Debatten kommen Fragen auf: Ist das denn überhaupt alles nötig? Wer sagt, dass der Klimawandel wirklich so schlimm wird? Oder ist es ohnehin schon zu spät, noch etwas zu tun? Obwohl viele dieser Fragen gut erforscht sind und sich mit großer Klarheit beantworten lassen, gehen diese Erkenntnisse im politischen Streit oft unter. Doch die Mehrheit der Menschen in Deutschland und Europa weiß, dass der Klimawandel ein drängendes Problem ist.
Umstritten hingegen bleibt die Frage, wie auf die Herausforderung des Klimawandels reagiert werden soll. Sie kann nicht mit einem Verweis auf die Wissenschaft beantwortet werden – denn das ist eine politische Frage. Umso hinderlicher ist es, dass sich die Debatte um die Veränderungen, die nötig sind, bisher auf einige wenige Ansatzpunkte beschränkt, wie neue Technologien, Appelle an das individuelle Verhalten oder die Regulierung über den Markt. Aber reicht das aus? Treffen höhere Energiepreise tatsächlich die Verursacher*innen der Krise und helfen sie, die Emissionen zu senken? Wie wirken sich steigende Preise auf die soziale Gerechtigkeit aus? Gefährdet Klimapolitik wirklich unseren Wohlstand und den Standort Deutschland?
Diese Broschüre geht einigen der Behauptungen nach, die in den Diskussionen um die Klimapolitik immer wieder genannt werden, und unterzieht sie einer Überprüfung. Sie zeigt, dass die Faktenlage über den Klimawandel viel eindeutiger ist, als die öffentliche Debatte nahelegt. Sie zeigt auch, dass die derzeitige Klimapolitik in vieler Hinsicht ebenso unzureichend wie ungerecht ist – aber auch, dass das nicht so sein muss: Es gibt eine Vielzahl an Vorschlägen, wie eine gerechte und wirksamere Klimapolitik aussehen kann.
Inhalt
- «Die Wissenschaft ist sich gar nicht einig über den Klimawandel»
- «Die Chance, den Klimawandel zu stoppen, ist längst vertan»
- «Ich find’s gut, wenn es bei uns in Deutschland wärmer wird»
- «Deutschland allein kann beim Klimawandel ohnehin nichts machen»
- «Klimaschutz bringt uns Wettbewerbsnachteile, Firmen wandern einfach ab»
- «Nur durch Technologieoffenheit können wir den Klimawandel stoppen»
- «Jeder kann selbst etwas gegen den Klimawandel tun»
- «Klimaschutz funktioniert am besten über den Markt»
- «Klimaschutz macht uns alle arm»
- «Die Klimabewegung will uns ihren Lebensstil aufzwingen»
Epilog: Eine sozial gerechte Klimapolitik