Workshops, Vorträge und Podiumsdiskussion wurden einen Tag lang an der Otto-von-Guericke Universität Magdeburg geboten, Das Ziel: Medien kompetent nutzen, sich vernetzen und selbst Öffentlichkeit herstellen. Themen waren: Internetrecherche, Bildbearbeitung, Design, Kampagnenplanung, Layoutgestaltung, Medienrecht, Netzpolitik, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Rhetorik und Web2.0.
In ihrem Fachvortag „Digital ist überall -Netzpolitik als Querschnittsaufgabe begreifen“ zeigte Dr. Petra Sitte (MdB, DIE LINKE), wie tief die internetbasierte Informations- und Kommunikationswelt in den Alltag und die Ökonomie der Gesellschaft eingreifen. Die Regulierung der anlogen Welt funktioniere in der digitalen Welt nicht mehr, es braucht u.a. ein neues Urheberrecht, so die Referentin, in dem die Bedürfnisse von Urheber_innen und Nutzer_innen berücksichtig werden, um eine partizipative Nutzung des Webs zu ermöglichen.
Am Ende eines langen Studientages stand ein Podiumsgespräch unter dem Thema „Seltsam unpolitisch – wie informiert sich Sachsen-Anhalt“. Interessieren sich immer weniger Bürger für Politik? Woran liegt es? Sergej Lochthofen, freier Journalist und ehemaliger Chefredakteur der Tageszeitung „Thüringer Allgemeine“ moderierte das Abendpodium mit Fernseh-, Radio-, Internet- und Zeitungsmachern.
Elke Lüdecke, Direktorin des MDR-Landesfunkhauses, findet, das die unstrittige Politikverdrossenheit eher daran liege, dass die Bürger sich von den Politikern nicht genügend gehört und ernst genommen fühlten. Diese Ansicht bestätigt Enrico Seppelt von der Internet-Plattform „Halle-Forum“. Mehr spannende oder wenigstens interessante Aufbereitung der vielfältigen politischen Themen durch die Medien erwartet dagegen Stefan Gebhardt von der Linken-Fraktion im Landtag Sachsen-Anhalt. Während Uwe Gajowski vom Deutschen Journalistenverbandes Sachsen-Anhalt es nicht für verwunderlich hält, wenn politische Themen in lokalen wie regionalen Medien kaum noch kritisch und tiefgründig aufbereitet würden. Schließlich sei doch unbestritten, dass der Journalist als Träger der Pressefreiheit in Sachsen-Anhalt nicht mehr wirtschaftlich unabhängig sei.
Wer die LiMA in Sachsen-Anhalt verpasst hat, kann 2012 dabei sein. Die Linke Medienakademie (LiMA) lädt ein zu ihrer inzwischen 9. Akademie für Journalismus, Bürgermedien, Öffentlichkeitsarbeit & Medienkompetenz vom 21. bis 25 März 2012 in Berlin, unter dem Motto „Schnittstelle(n) /// interface(s)“. Erstmals findet der größte links-alternative Medienkongress in den Räumlichkeiten der Technischen Universität sowie der Universität der Künste statt.
Kooperationspartner der Medienakademie regional in Sachsen-Anhalt (www.linke-medienakadmie) waren u.a. der Studierendenrat der Otto-von-Guericke Universität, die Deutsche Journalistinnen-Union, das kommunalpolitische Forum, die Rosa-Luxemburg-Stiftung und die Fraktion die LINKE im Landtag Sachsen-Anhalt.
F.d.R
Joachim Spaeth
Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen-Anhalt
Ebendorfer Str. 3, 39108 Magdeburg
Telefon: 0391 25191473