Energiegenossenschaften sind «in». Mehrere hundert sind in den vergangenen Jahren gegründet worden, in allen Teilen der Republik. Ihr gemeinsames Ziel: BürgerInnen machen die Energiewende selbst. Einige Jahre gefördert durch öffentliche Zuwendungen, weht ihnen jetzt aus der Politik ein rauerer Wind entgegen: Die Fördermittel wurden im Sommer 2012 drastisch gekürzt. Das «Mitnehmen» der Fördergelder ist nicht mehr der automatische Weg zum wirtschaftlichen Erfolg mit gutem ökologischem Gewissen. Künftige Energiegenossenschaften werden sich noch genauer überlegen müssen, was sie wie erreichen wollen. Doch die Mühe, hierüber nachzudenken, lohnt sich auch für SozialistInnen. Denn eine nachhaltige Energieversorgung ist ein ebenso wichtiges Thema für uns wie der Ausbau neuer, partizipativer Eigentumsformen.
Die vorliegende Analyse stellt Beispiele deutscher Energiegenossenschaften vor, sie beleuchtet ihre Potenziale und versucht, mögliche Bruchstellen der Konzepte zu identifizieren. Dies alles vor dem Hintergrund eines Überblicks über die Geschichte der sozialistischen wie der Energiegenossenschaften in Deutschland und abgeschlossen durch eine zusammenfassende Analyse dessen, was SozialistInnen und Genossenschaften aneinander haben – und was eher nicht.
Inhalt:
Genossenschaften – ein historischer Streifzug
- Ökonomische Selbsthilfe und ihre politische Bedeutung
- Erste Energiegenossenschaften
- Energiewende von unten
- Genossenschaft – was es ist, wie es geht
Viele Wege führen zum Ziel –Porträts deutscher Energiegenossenschaften
- Der Klassiker, das Bioenergiedorf – Schlöben in Thüringen
- Ist das Geschäftsmodell «EEG eG» am Ende? –Zurückhaltung in Potsdam, Durchstarten in Freiburg
- «Da gibt es dann gar keinen Klassengegensatz» –die Belegschafts-Energiegenossenschaft bei VW Emden
- Partner der Stadtwerke – die Bürger-Energiegenossenschaft Wolfhagen
- Die Netzstürmer – die BürgerEnergie Berlin
Alternativ(e) zum Sozialismus? – Genossenschaften, Commons und Nachhaltigkeit