Publikation Staat / Demokratie - Parteien / Wahlanalysen - Westeuropa Linke Parteien in Koalitionsregierungen – die deutsche Erfahrung

Ein Beitrag zur europäischen vergleichenden Parteienforschung. Manuskripte Neue Folge 15.

Information

Reihe

Manuskripte

Autor

Harald Pätzolt,

Erschienen

Oktober 2015

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Der Fall der Berliner Mauer, Symbol des Endes der Herrschaft kommunistischer Parteien in einem Teil Europas, hat die Parteiensysteme in Europa erheblich verändert. In den ehemals staatssozialistischen Ländern bildeten sich Parteien und Parteiensysteme neu, in Westeuropa erschien eine ganze Reihe neuer Parteien auf den nationalen politischen Bühnen.

Linke Parteien agierten in Europa in den letzten beiden Jahrzehnten mit unterschiedlichem, teils wechselndem Erfolg, doch behaupteten sie sich in den allermeisten Ländern. Sie haben sich, wie andere Parteien auch, auf europäischer Ebene in einem Verbund zusammengetan. Allerdings ist die alte Einteilung in Kommunisten, Sozialdemokraten und Grüne nicht mehr geeignet, das linke Parteienspektrum abzubilden. Wenn die Parteienforschung heute über Parteien links von der Sozialdemokratie spricht, dann sind damit zwar auch kommunistische Parteien wie die KPF in Frankreich, die KP Tschechiens, Portugals und Griechenlands gemeint, sehr viel mehr aber Parteien, die keine kommunistischen sind.

Seit Beginn der 1990er Jahre haben sich Parteien links von der Sozialdemokratie in Europa an Koalitionsregierungen beteiligt, nachdem sie vier Jahrzehnte lang in Westeuropa von der Regierung nahezu ausgeschlossen gewesen waren. Das waren in aller Regel kommunistische Parteien gewesen, deren systemkritische Perspektive sie unter den Bedingungen der Blockkonfrontation zu ewiger Opposition und zu einem Dasein als Nischenakteur verdammt hatte.

Mit der wachsenden Zahl von linken Regierungsbeteiligungen und einer noch größeren Zahl linker Parteien als potenziellen Koalitionspartnern gab es für die Politikwissenschaft keinen Grund mehr, linke Parteien  weiterhin als Nischenakteure zu behandeln, die weniger geeignet und auch nicht bereit seien für Regierungsbeteiligungen.

Den gesamten Text im PDF.

Inhalt:

  • Erster Teil: Fragestellung, Methodik und Ergebnisse
    • Fallauswahl
    • Methodik
    • Kriterien für Erfolge und Misserfolge in der Regierung?
  • Zweiter Teil: Allgemeine Ergebnisse
    • Policy, office, votes
    • Organisation, Zustand der Partei
  • Dritter Teil: Länderberichte
    • Policy, office, votes
    • Exit-Strategien
    • Organisation, Zustand der Partei
    • Legitimität und Akzeptanz
    • Schlussfolgerungen im Vergleich zu Dunphy und Bale