Erster Weltkrieg. Der Berliner Alfred Döblin wird als Arzt in ein Lazarett nach Saargemünd beordert. Der zu dieser Zeit noch „nebenberufliche“ Schriftsteller nutzt seine freie Zeit zu ausgedehnten Wanderungen im Bliesgau. Dabei kann er sich von den Schrecken des Krieges und unangenehmen Vorgesetzten ablenken. Ein beliebtes Ziel des späteren Autors von „Berlin Alexanderplatz“ war der Ritthof – heute im Besitz von Fritz Kurtz - bei Bliesransbach. Zu dieser Zeit ein Weingut mit Gastwirtschaft, inspirierte die idyllische Lage des Ritthofs Döblin zu einer Reihe Texten. Seine Novelle „Das Gespenst vom Ritthof“ zeigt, welche Ortskenntnis sich Döblin vom Bliestal aneignete.
Vor etwa zwanzig Jahren hatte man den etwa 1,5 Kilometer langen Weg von der Wendelinuskapelle zum Ritthof in Alfred-Döblin-Weg benannt und mit Kastanienbäumen gesäumt. Seit letztem Jahr erinnern Hinweisschilder an das Leben und Werk des bedeutenden deutschen Schriftstellers.
Was bisher nur für Wanderer auf Tafeln zu lesen war, wird in der kleinen Broschüre „Die Gegend ist bildschön“ vorgestellt. Fans von Döblin, aber auch Touristen, die das Besondere suchen, soll Lust auf einem Besuch in Bliesransbach gemacht werden.
Zur Vorstellung an historischer Stätte waren u.a. Prof. Sabina Becker, Vorsitzende der Internationalen Döblin Gesellschaft eigens aus Freiburg angereist, ein weiterer Döblin-Fan, Armin Göckel, kam aus Darmstadt. Prof. Becker dankte für die Bemühungen, das Andenken des einst in Deutschland verfemten Schriftstellers mit französischem Pass lebendig zu halten. Bürgermeister Stephan Strichertz lobt die Initiative und freut sich darüber, dass nun auch in den benachbarten französischen Gemeinden Döblin als europäischer „Brückenbauer“ deutlicher wahrgenommen wird.
Die um eine französische Übersetzung ergänzte und bebilderte Broschüre, ist im Regionalbüro der Rosa Luxemburg Stiftung, der Bliesgau-Ölmühle, bei der Gemeinde Bliesransbach und in Restaurants in und um Bliesransbach erhältlich.