Bericht zur Veranstaltung mit Ulrich Vieluf, Hamburger Institut für Bildungsmonitoring und Qualitätsentwicklung am 14.09.2016 moderiert durch Dr. Rosamrie Hein, MdB, DIE LINKE.
Die Veranstaltung ist anerkannt als Lehrerfortbildung unter der Nummer: WT 2016-001-006. Gemeinsame Veranstaltung der RLS Sachsen-Anhalt mit der GEW Magdeburg.
Bericht zur Veranstaltung „Gemeinschaftsschule-Gute Idee oder untauglicher Versuch?“
Am 14.09. 2016 stellte die RLS Sachsen-Anhalt gemeinsam mit der GEW Magdeburg im Rahmen einer Abendveranstaltung in der Universitätsbibliothek die Frage: „Gemeinschaftsschule- Gute Idee oder Untauglicher Versuch?“Geladener Referent war Ulrich Vieluf, welcher für das Hamburger Institut für Bildungsmonito-ring und Qualitätsentwicklung acht Jahre lang das Pilotprojekt Gemeinschaftsschule in Berlin begleitete. Dieser präsentierte zunächst die Ergebnisse der Studie, um die Diskussion mit den interessierten Gästen anzuregen. Der Abschlussbericht der wissenschaftlichen Begleitung, welcher in diesem Jahr veröffentlicht wurde, zeigt deutlich auf, dass Gemeinschaftsschulen eine gute Idee sind um mehr Chancen- und Bildungsgerechtigkeit zu erreichen.
BildungspolitikBericht zur Veranstaltung „Gemeinschaftsschule-Gute Idee oder untauglicher Versuch?“Am 14.09. 2016 stellte die RLS Sachsen-Anhalt gemeinsam mit der GEW Magdeburg im Rah-men einer Abendveranstaltung in der Universitätsbibliothek die Frage: „Gemeinschaftsschule - Gute Idee oder Untauglicher Versuch?“ Geladener Referent war Ulrich Vieluf, welcher für das Hamburger Institut für Bildungsmonitoring und Qualitätsentwicklung acht Jahre lang das Pilotprojekt Gemeinschaftsschule in Berlin begleitete. Dieser präsentierte zunächst die Ergebnisse der Studie, um die Diskussion mit den interessierten Gästen anzuregen. Der Abschlussbericht der wissenschaftlichen Begleitung, welcher in diesem Jahr veröffentlicht wurde, zeigt deutlich auf, dass Gemeinschaftsschulen eine gute Idee sind um mehr Chancen- und Bildungsgerechtigkeit zu erreichen.
Die Studie belegt, dass über den betrachteten Zeitraum überdurchschnittliche Lernzuwäch-se in den zentralen Kompetenzbereichen Lesen, Orthografie, Englisch, Mathematik und Naturwissenschaften zu verzeichnen waren. Die Ergebnisse der Berliner Schüler*innen lagen deutlich über denen von vergleichbaren Hamburger Schüler*innen, welche im gegliederten System lernten. Erfreulicherweise zeigten vor allem Kinder und Jugendliche von Schulen aus sozialen Brennpunktgegenden die größten Lernzuwächse. Dieses Ergebnis weist nach, dass die Gemeinschaftsschule eine Möglichkeit darstellt, den schulischen Lernerfolg von der sozialen Herkunft zu entkoppeln und somit für mehr soziale Gerechtigkeit im Bildungssystem sorgen kann. Herr Vieluf kam auf das im bildungspolitischen Bereich vieldiskutierte Thema der Inklusion zu sprechen. Er gab an, dass bei Schüler*innen mit sonderpädagogischem Förder-status ebenfalls deutlich positivere Ergebnisse zu verzeichnen waren. Gemeinschaftsschulen ermöglichten ein anderes pädagogisches Arbeiten aus welchem diese Erfolge resultieren.Dieses Fazit gab Anstoß für eine angeregte Diskussion. Die Stimmen aus dem Publikum spra-chen sich alle für das Modell der Gemeinschaftsschule aus. Es wurde aber immer wieder zu bedenken gegeben, dass mit der derzeitigen personellen Ausstattungen der Schulen in Sachsen-Anhalt die Aufgabe Lernen inklusiver zu gestalten kaum zu bewältigen sei. Lehrer*innen berichteten, dass für die diagnosegestützte individuelle Förderung, welche das Konzept der Gemeinschaftsschule im Kern ausmache, dringend mehr und spezifischer ausgebildetes Per-sonal notwendig sei. Es wurde deutlich, dass auf bildungspolitischer Ebene noch viel getan werden und dass die Diskussion über die Ausgestaltung von Gemeinschaftsschule weiter geführt werden muss, wie Dr. Rosemarie Hein (MdB, Die LINKE.) als Moderatorin der Veranstaltung forderte.