Vom Worpsweder Märchenprinzen zum revolutionären Künstler – Der schwere Weg des Heinrich Vogeler

Moderation: Wolfgang Brauer

Der Maler, Grafiker, Architekt und Designer Heinrich Vogeler (1872-1942) prägte den deutschen Jugendstil nachhaltig. Auch international geschätzt, gehörte er zu den Lieblingskünstlern des deutschen Großbürgertums in den Jahren des Übergangs vom 19. zum 20. Jahrhundert. Im September 1914 meldete er sich als Kriegsfreiwilliger, im Januar 1918 schickt Vogeler einen leidenschaftlichen Protest gegen den Brest-Litowsker Raubfrieden und den Krieg an Wilhelm II. und die Oberste Heeresleitung. Prompt folgt seine Einlieferung in eine psychiatrische Klinik. Ab November 1918 ist er aktiver Teilnehmer an den revolutionären Ereignissen im Bremischen. Seinen Worpsweder «Barkenhoff» überträgt er 1923 auf die Rote Hilfe Deutschland. Vogeler selbst orientiert sich fortan sowohl persönlich als auch künstlerisch an der jungen Sowjetunion.

Helmut Donat ist seit vielen Jahren mit Heinrich Vogeler befasst, er gab Schriften von ihm heraus und veröffentlichte zahlreiche Aufsätze über ihn. Im Donat Verlag erschienen diverse Vogeler-Monografien. In seinem Vortrag skizziert er die komplizierten Umbrüche im Leben des Künstlers, die Heinrich Vogeler schließlich in die Reihen der kommunistischen Bewegung führten. Ein besonderer Schwerpunkt wird auf den Friedenskämpfer Vogeler gelegt werden, dessen pazifistische Grundpositionen – wie gerade heute wieder zu sehen ist – von bleibender Aktualität sind.