27. Januar 2024 Tagung/Konferenz Die Stärke der Rechten – Eine Schwäche der Linken?

27. Antifaschistische Sozialkonferenz

Information

Veranstaltungsort

Kulturzentrum Pavillon
Lister Meile 4
30161 Hannover

Zeit

27.01.2024, 11:00 - 17:00 Uhr

Themenbereiche

Erinnerungspolitik / Antifaschismus, Arbeit / Gewerkschaften, Neonazismus / Rassismus, Soziale Bewegungen / Organisierung, Parteien / Wahlanalysen

Zugeordnete Dateien

Flyer zur Veranstaltung

"Wehret den Anfängen!" ist eine zentrale Formulierung, wenn es um die Auseinandersetzung mit menschenfeindlichen Einstellungen und das aktive Engagement gegen die extreme Rechte geht. Die politische Entwicklung der letzten Jahre allerdings hat – nicht allein in Deutschland – gezeigt, dass der Vormarsch extrem rechter und antidemokratischer Akteur*innen nicht mit Formeln und wohlklingenden Appellen zu stoppen ist. Inzwischen ist mit der AfD eine offen rechtsradikale Partei zur relevanten politischen Größe geworden, in manchen Bundesländern sogar stärkste Partei. Zeitgleich verschieben sich fortlaufend die Grenzen des Sagbaren, bilden sich rechte Normalitäten im Alltag heraus, stoßen menschenfeindliche Aussagen und Handlungen auf immer weniger Gegenwehr. Heute scheint klar: Wehret den Anfängen war gestern!

Vor diesem Hintergrund möchten wir uns bei der kommenden Antifaschistischen Sozialkonferenz mit der Frage befassen, wie es zu dieser Entwicklung kommen konnte und was es zu tun gilt. Einen besonderen Fokus wollen wir dabei auf die politische Landschaft in Deutschland und ihre zentralen Akteur*innen werfen, die nicht nur immer ratloser wirken, sondern die diese Entwicklung durch eigenes politischen Handeln und Versagen verstärkt haben. Welche Themen und Handlungsfelder wurden von den anderen Parteien zu wenig beachtet? Warum kann sich die extreme Rechte als vermeintlich einzige Opposition in Szene setzen? Warum fällt die "bürgerliche Brandmauer" (erneut) so schnell in sich zusammen? Und was macht eigentlich die politische Linke und warum schafft sie es derzeit nicht, als Opposition aufzutreten?

Wir freuen uns darauf, mit all denen, die wie wir eine gerechte, offene und demokratische Gesellschaft erreichen wollen, solidarische Perspektiven zu entwickeln und mutig nach vorne zu blicken.


Vor neunzig Jahren am 30. Januar 1933 wurde in Deutschland die politische Macht an die Nationalsozialisten übergeben. Aus Anlass des Jahrestages und des Jahrestages der Befreiung des KZ Auschwitz durch die Armee der Sowjetunion am 27. Januar 1945 findet jährlich die Antifaschistische Sozialkonferenz statt.

 


Ablauf

 

11:00 Uhr 

Begrüßung

Input "Wie es die neue Rechte schafft sich als Opposition darzustellen"
Die Vielfachkrisen der letzten Jahre nutzte die extreme Rechte in Deutschland erfolgreich sich als vermeintlich einzige Opposition gegen die politische Ordnung zu inszenieren. Konkrete Antworten auf die Krise liefert sie hingegen nicht. Woher aber kommt die Wut, die Parteien wie der AfD die Wähler*innen zutreibt und was hat die herrschende Politik der letzten Jahre damit zu tun?
Sebastian Friedrich, Sozialwissenschaftler, freier Journalist und Autor aus Hamburg

 

12:00 Uhr Arbeitsgruppen

I. Rechte Lebenswelten und die Lust am Widerspruch
Mit Kerstin Schöneich, DGB-Jugendbildungsreferentin aus Halle/Saale
Von der Verteidigung sexualisierter Gewalt über die Anfechtung des Klimawandels bis hin zu Memes über ertrinkende Kinder und den Holocaust: Im Internet vollzieht sich eine rasante Radikalisierung, die vor keinem Themenbereich Halt macht. Es scheint, als befänden sich Menschen in einem Strudel, der sie unaufhaltsam tiefer in rechte Lebenswelten zieht. Doch wie funktioniert dieser Strudel, und wie können wir ihn durchbrechen? Wie können wir Menschen, die einige rechte Talking Points übernehmen, dafür gewinnen, linke Ideen zu unterstützen, ohne dabei unsere Ideale und Werte zu vernachlässigen.

II. Eingerissene Brandmauern und die Krise des Konservativismus
Mit David Begrich, Mitarbeiter der Arbeitsstelle Rechtsextremismus bei Miteinander e.V., Magdeburg
Die "bürgerliche Mitte" sei der Hort der demokratischen Stabilität. So oder so ähnlich lautet es seit Jahrzehnten. Doch die Gegenwart zeigt erneut, dass sogenannte Brandmauern schnell in sich zusammenfallen, wenn Konservative durch die Zusammenarbeit mit der extremen Rechten neue Machtoptionen erkennen. Doch wo liegen die Anknüpfungspunkte zwischen Konservativen und extremen Rechten im politischen Alltag?

III. Die extreme Rechte vor Ort im Betrieb, der Uni, dem Landkreis
Mit Charly Braun
Die extreme Rechte begegnet uns heute nicht mehr allein als Partei oder in Parlamenten. Organisierte Rechte probieren sich in betrieblicher Opposition zu den etablierten Gewerkschaften, gründen Hochschulgruppen, bringen sich in Elternvertretungen oder Bürger*innen-Initiativen ein. Wir möchten hierzu gemeinsam die Situation in Niedersachsen betrachten, unserer eigenen Erfahrungen austauschen und zusammen beraten, wie man sich der extremen Rechten im Alltag  entgegenstellen kann.

 

13:30 Uhr Pause mit Mittagsimbiss

 

14:30 Uhr Podiumsdiskussion "Gemeinsam in die Offensive kommen!"
Moderation: Maren Kaminski (GEW Hannover, RLS Niedersachsen)

 

16:00 Uhr Abschluss

 


Anmeldung:
Für die 27. Antifaschistische Sozialkonferenz bitten wir um verbindliche Anmeldung. Bei der Anmeldung bitte die Wahl der Arbeitsgruppe zwecks Raumaufteilung angeben.

Per E-Mail: hannover@aul-nds.de . Per Telefon 0511 121050

Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei.


Es laden ein:
Bildungsvereinigung Arbeit und Leben Nds. Mitte, Bildungswerk ver.di Niedersachsen, Geschichtswerkstatt e. V., DGB-Region Niedersachsen- Mitte, DGB Jugend Hannover, GEW Kreisverband Hannover, IG Metall Hannover, Pavillon Kulturzentrum Hannover, Projekt moderner Sozialismus Hannover e.V., Rosa-Luxemburg-Stiftung Niedersachsen e.V., ver.di Bezirk Hannover-Heide-Weser, ver.di Jugend Bezirk Hannover-Heide-Weser, VVN Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten Hannover


Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.


Anmerkung zur Barrierefreiheit:
Alle Räume im Kulturzentrum Pavillon sind schwellenlos und ebenerdig erreichbar. Insgesamt sind drei barrierefreie Toiletten vorhanden. Im Pavillon gibt es ein Leitsystem, welches Menschen mit Erblindung oder Sehbehinderung die Orientierung im Gebäude erleichtern soll.
Weitere Informationen unter: https://pavillon-hannover.de/ueber-uns/barrierefreiheit

Der Eintritt ist frei.

Standort

Kontakt

Rosa-Luxemburg-Stiftung Niedersachsen

Telefon: +49 511 2790934