Ukrainekrieg und historische Friedensbewegung

Es ist aus zwei Gründen sinnvoll, sich vor dem Hintergrund des Ukrainekrieges die historisch-politischen Einsichten der deutschen Friedensbewegung vor Augen zu führen, meint unser Referent Helmut Donat.

Zum einen war der organisierte Pazifismus der profundeste Gegner des militaristisch-nationalistischen Komplexes, deren Vertreter die Geschicke des Volkes bestimmt haben. Zum anderen sind die Analysen, Prognosen und Warnungen von führenden Pazifisten und Pazifistinnen dem Diskurs über Krieg und Frieden in Vergangenheit und Gegenwart weitgehend entzogen und unbekannt.

Welche Lehren können aus ihren Erfahrungen gezogen werden und welchen Beitrag können sie leisten, wie mit der Frage von Ursachen und Verhinderung von Kriegen, von Waffenlieferungen und -stillstand, Friedensverhandlungen und diplomatischen Lösungen umgegangen werden sollte? Was ist von denen zu halten, die für einen raschen Verständigungs- oder einen Siegfrieden plädieren? Welche Rolle spielen Sicherheitsinteressen, das Selbstbestimmungsrecht, die Presseberichterstattung und die Propaganda? Inwieweit charakterisieren Begriffe wie "Völkermord", "Zivilisationsbruch ohne gleichen" oder "Vernichtungskrieg" den Kriegsalltag? Wie kann der/die Einzelne erkennen, auf welchen Grundlagen der Konflikt beruht und was zu tun ist, um einen dauerhaften Friedensschluss zu erreichen?

Unser Referent Helmut Donat ist Verleger, Historiker, freier Autor und gehört als Träger des Carl von Ossietzky-Preises zu den Wenigen, die sich seit über vierzig Jahren mit der Geschichte des Militarismus und Pazifismus in Deutschland befassen. Weitere Themenschwerpunkte von ihm sind u.a. die Ursachen und Folgen von 1933 sowie die des deutschvölkischen Denkens.

Eine Veranstaltung des Rosa-Luxemburg-Club Nordheide und der Rosa-Luxemburg-Stiftung Niedersachsen e.V.

Die Veranstaltung ist kostenfrei.

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