2. November 2022 Diskussion/Vortrag Chile nach dem Referendum - Vorbild neuer sozialer und ökologischer Bewegungen?

Diskussion mit drei chilenischen Aktivist*innen

Information

Veranstaltungsort

Rosa-Luxemburg-Stiftung
Straße der Pariser Kommune 8A
10243 Berlin

Zeit

02.11.2022, 19:00 - 21:00 Uhr

Themenbereiche

Geschlechterverhältnisse, Soziale Bewegungen / Organisierung, Andenregion, Kapitalismusanalyse

Zugeordnete Dateien

In Chile schien bis vor kurzem die Chance für eine tiefgreifende staatliche Veränderung hin zu einer gerechten, nachhaltigen und zukunftsfähigen Gesellschaft zum Greifen nah. Ein Parlament mit von Neuen Linken gestützten Präsidenten und Mehrheiten und Kommunen mit sozialökologischen Selbstverwaltungsperspektiven stehen für den Umbruch in Chile. Die Hoffnung linker Bewegungen weltweit vor dem Referendum für ein konkretes Vorbild, das zur Nachahmung motiviert, war hoch.

Schallende Propaganda gegen mehr Rechte für Indigene von Seiten der von Entmachtung bedrohten Eliten des Landes und eine tiefe Spaltung der Bevölkerung haben die neuen Ansätze der Verfassung scheitern lassen. Und nicht nur knapp. Es war eine deutliche Niederlage der neuen Verfassungsvorlage im Referendum, die für herbe Enttäuschung gesorgt hat.

Was passiert nun mit den großen Zielen und mit all der Enttäuschung? Wie wird die riesige Protestbewegung mit ihren Erfahrungen einer Vielzahl von Erfolgen und der dafür gebrachten Opfer mit der Niederlage umgehen und ihren Weg fortsetzen?

Drei Frauen aus Chile, als Aktivistinnen aus dem Aufstand gegen patriarchale, ökozider Machtstrukturen seit ihren Anfängen der 2010er Jahre hervorgegangen, berichten an diesem Abend über Chile im Umbruch. Was ist passiert vor und nach dem Referendum? Wie sieht die Fortsetzung des Ringens um eine neue Verfassung aus? Was lässt sich daraus auch für hiesige Verhältnisse lernen?

Mit dabei sind:

  • Elisa Giustinianovich war gewählte Vertreterin im verfassungsgebenden Konvent und arbeitete in der Kommission „Participación Popular y Equidad Territorial“ an Vorschlägen des Verfassungsentwurfes. Sie ist Vertreterin der feministischen Coordinadora 8M in Punta Arenas, der Plataforma Feminista Constituyente y Plurinacional und der Umweltbewegung MAT. Sie ist von Beruf Chemikerin, entwickelt Biokonverter und arbeitet in der Umwelt-NGO CERES.
  • Viviana Delgado ist seit März 2022 Abgeordnete im neugewählten chilenischen Parlament. In Santiago de Chile ist sie in lokalen sozialökologischen Bewegungen aktiv und Teil der Movimiento Socioambiental Comunitario – Por el Agua y el Territorio (MOSACAT).
  • Alejandra Salinas ist unabhängige Stadtvertreterin von Maipu/ Santiago de Chile und Teil der Movimiento Socioambiental Comunitario – Por el Agua y el Territorio (MOSACAT).

Ihr Ziel ist ein gemeinsames: die Weichenstellung des Übergangs in eine gerechte und nachhaltige Gesellschaft vorzunehmen. Jede auf einer anderen Ebene, die doch Hand-in-Hand gehen.


Die Veranstaltung wird vom Spanischen ins Deutsche übersetzt.

Die Rundreise der drei Chileninnen wird Ende Oktober / Anfang November 2022 wird organisiert von der Talide e.V., Arbeit&Leben Schwerin, dem Zentrum Internationaler Dialog der Rosa-Luxemburg-Stiftung und den RLS-Landesstiftungen Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Hamburg und Berlin zusammen mit weiteren lokalen Partnern.

Alle Termine:

  • 27.10., 19 Uhr: Hamburg, DGB Gewerkschaftshaus, KLUB, Besenbinderhof 62
  • 1.11., 18 Uhr: Potsdam, Café hausZwei im freiLand Potsdam, Friedrich-Engels-Str. 212
  • 2.11., 19 Uhr: Berlin, Rosa-Luxemburg-Stiftung, Str. der Pariser Kommune 8A

Standort

Kontakt

Stefan Nadolny

Stellv. Regionalbüroleiter Mecklenburg-Vorpommern, Rosa-Luxemburg-Stiftung Mecklenburg-Vorpommern

Telefon: +49 381 4900450