Ronya Othmann stellt ihren zweiten Roman »vierundsiebzig« vor: ein Zeitzeugnis von internationaler Relevanz
»Versuche ich zu schreiben, dann ist es, als würde ich einzelne Stücke zusammennähen.«
Am 3. August 2014 marschiert der Islamische Staat in die Sindschar-Region des Iraks ein. Nach Angaben der UN werden bis zu 10.000 Jesidinnen und Jesiden getötet, über 7.000 verschleppt und etwa 400.000 Menschen aus ihrer Heimat vertrieben. 74. Ferman – so nennen die Ezîden den systematischen Völkermord.
Ronya Othmann setzt mit ihrem Roman »vierundsiebzig« an diesem schicksalhaften Tag an und wagt den Versuch, eine Sprache für das Unaussprechliche zu finden. Sie reist zu Verwandten, besucht Überlebende in Flüchtlingscamps und fährt weiter in ein ezîdisches Dorf in der Türkei, in dem heute niemand mehr lebt. Sie sucht nach Berichten und Erzählungen und verwebt die Bilder und Erzählungen mit ihrer eigenen Geschichte in der Diaspora als Autorin und Journalistin in Deutschland, als Tochter einer deutschen Mutter und eines kurdisch-êzîdischen Vaters.
Ronya Othmann, 1993 in München geboren, schreibt Lyrik, Prosa und Essays und arbeitet als Journalistin. Sie erhielt zahlreiche Preise. Ein Auszug aus »vierundsiebzig«, ihrem zweiten Roman, wurde 2019 mit dem Publikumspreis des Ingeborg-Bachmann-Wettbewerbs ausgezeichnet.
Eintritt: 12€ / ermäßigt 8€ (Eintrittskarten gibt es beim Literaturhaus SH ( https://literaturhaus-sh.de/ )
Eine Veranstaltung in Koooperation mit dem Literaturhaus Schleswig-Holstein
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