China auf dem Weg zu einer attraktiven sozialistischen Gesellschaft und Weltmacht zugleich?

Ausländische Unternehmen haben 2023 erstmals seit mehr als einem Jahrzehnt weniger in der Volksrepublik China investiert. Chinas Ministerpräsident Li Qiang will eine Entkopplung von Lieferketten durch andere Länder stoppen. »Wir sind bereit, engere Partnerschaften in den Bereichen Produktion und industrielle Lieferkette mit allen Ländern aufzubauen. China werde weiterhin ein internationales und rechtsstaatliches Geschäftsumfeld schaffen.«

Dennoch ist im Westen die Annahme weit verbreitet, China strebe eine globale Vorherrschaft an und wolle dies mit aggressiven Mitteln und unter Bruch des Völkerrechts durchsetzen. Das Entstehen einer technologisch und ökonomisch mit den USA gleichwertigen Macht wollen die westlichen Staaten unterbinden. Ideologisch wird dieser neue »Kalte Krieg« der USA und ihrer Verbündeten im Namen von »Menschenrechten« und einer »regelbasierten Ordnung« geführt. Die Warnung des verstorbenen früheren US-Außenminister Henry Kissinger, es sei »nicht weise«, gegenüber China »eine feindliche Position einzunehmen«, wird überhört. Noch versucht Chinas Führung, der Logik der totalen Konfrontation zu entgehen, und orientiert – trotz der Problematik großer interner Schwierigkeiten – darauf, die gemeinsamen Menschheitsprobleme auch gemeinsam anzugehen.

Michael Brie geht der Frage nach, ob Chinas Entwicklungsweg nicht nur ein anderer ist als der der USA oder Westeuropas, sondern ob er Tendenzen einer über den Kapitalismus positiv hinausweisenden Gesellschaft enthält, Keime eines Neuen, das auch die Errungenschaften vorkapitalistischer Gesellschaften aufgreift, und so tatsächlich eine Tür zum Sozialismus des 21. Jahrhunderts aufstößt.

Gefördert durch die Landeszentrale für politische Bildung.

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