Jule Govrin bietet mit dem Buch «Politische Körper. Von Sorge und Solidarität» (2022) eine radikale queerfeministische Perspektive auf den Zusammenhang von Verwundbarkeit, Verkörperung und Verbundenheit. Verwundbar sind alle Körper, auf unterschiedliche Weise, an unterschiedlichen Orten, mit unterschiedlichen Gefährdungsgründen, die zu Vereinzelung, Verwertung und Verelendung von Körpern und Subjekten führen.
Ausgehend von Verwundbarkeit, Verkörperung und Verbundenheit nähert sie* sich Fragen der Gleichheit und Ungleichheit an. Zum einen untersucht sie Kapitalismus als Körperökonomie und Formen der differentiellen Ausbeutung. Zum anderen begibt sich Jule Govrin auf die Suche nach Praktiken der solidarischen Sorge und egalitären Körperpolitiken in Protestbewegungen, Gemeinwohlökonomien und sozialen Kämpfen. Denn dort finden sich Spuren eines Universalismus von unten, der antikapitalistische, feministische und anti-rassistische Kämpfe miteinander verbindet.
Am 3. Februar liest Jule Govrin aus ihrem Buch, anschließend wollen wir mit den Zuschauer*innen zentrale Thesen aus diesem diskutieren.
Jule Govrin ist politische Philosophin und forscht an der Schnittstelle von feministischer Philosophie, Politischer Theorie, Sozialphilosophie und Ästhetik. Sie* arbeitet beim wissenschaftlichen Magazin «Geschichte der Gegenwart» und ist journalistisch tätig.
Moderiert von Katharina Pühl (Rosa-Luxemburg-Stiftung).
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Katharina Pühl
Referentin für feministische Gesellschafts- und Kapitalismusanalyse und sozialistische Transformationsforschung, Rosa-Luxemburg-Stiftung
E-Mail: katharina.puehl@rosalux.org
Telefon: +49 30 44310472