Die Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers gilt als der Beginn der jüngsten Finanzmarktkrise. Banken sind zusammengebrochen, der Staat finanzierte mit Steuermittel Reparaturfonds. Aufgelegt werden mussten staatliche Antikrisenprogramme gegen den Absturz der Gesamtwirtschaft. Sind die Lehren gezogen worden? Sicherlich sind viele Gesetze zur Regulierung der Finanzmärkte auch in Deutschland durchgesetzt worden. Aber von Anfang konnten interessenbedingt die Triebkräfte dieses Kasinokapitalismus nicht gestoppt worden. Heute werden gar Regulierungsmaßnahmen wieder zurückgenommen – nicht nur im Trump-Land. Die machtvolle Investmentbankerlobby setzt sich durch.
Eine neue Finanzmarktkrise ist nur zu verhindern, wenn die Lehren gezogen werden: (1) Die Konzentration der Vermögenden, die auf Gewinne an den Finanzmärkten spekulieren, muss abgebaut werden. (2) Wegen der gesamtgesellschaftlichen Systemrisiken müssen die Finanzmärkte streng reguliert werden. Insgesamt geht es um die Rückführung der Finanzmärkte auf die dienenden Aufgaben des Wirtschaftens. Stink langweilige Banken ohne Renditenmaximierung an den Spieltischen des internationalen Kasinokapitalismus werden gebraucht. Auf der Basis der "Memoranden" der letzten Jahre geht es um die Krise des Finanzmarktkapitalismus. MEMORANDUM ist der Titel der jährlichen Stellungnahme der "Arbeitsgruppe Alternative Wirtschaftspolitik". www.alternative-wirtschaftspolitik.de/veroeffentlichungen_der_arbeitsgruppe/memorandum_2018/index.html
Rudolf Hickel, (Jg.1942, Dipl.-Volkswirt, Dr. rer. pol.) war seit 1971 zuerst Professor für Politische Ökonomie und dann für Finanzwissenschaft an der Universität Bremen. Von 2001 bis 20109 war er Direktor des Instituts Arbeit und Wirtschaft (IAW) der Universität Bremen; seit 2010 ist er dort Forschungsleiter für "Wirtschaft und Finanzen". Seit 1974 ist er Mitglied der "Arbeitsgruppe Alternative Wirtschaftspolitik", dem Herausgeberkreis des "MEMORANDUM"
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