Die Veranstaltungen finden an verschiedenen Orten in Bonn statt, näheres dazu im Programm unten.
3. - 7. November | People’s Climate Summit
Tausende Delegierte und Klimaaktivist*innen sind zum UN-Klimagipfel COP 23 in Bonn vor Ort – eine gute Gelegenheit, um der Forderung nach Klimagerechtigkeit Nachdruck zu verleihen. Der People’s Climate Summit bietet einen Raum für Vernetzung und Austausch, der die Arbeit für Klimagerechtigkeit inspirieren und stärken wird. Die Rosa-Luxemburg-Stiftung unterstützt den Gipfel: https://pcs2017.org
Während des People’s Climate Summit wird es drei zentrale Abendpodien geben:
- Den fossilen Extraktivismus aufhalten und Klimasünder zur Verantwortung ziehen
3. November | 18:00 Uhr | Podium
People’s Climate Summit | CAMPO Campusmensa Poppelsdorf | Endenicher Allee 19, 53115 Bonn
Die Länder, die am wenigsten zum Klimawandel beigetragen haben, werden meist am härtesten von ihm getroffen. Die Verursacher, die großen CO2-Emittenten, müssen dafür öffentlich und rechtlich zur Verantwortung gezogen werden. Sie müssen für die Klimawandelschäden aufkommen und die Förderung von fossilen Brenn-stoffen beenden. Wie kann das gelingen? Was fordern die ärmsten Länder des Südens von den Ländern des Nordens? Wie kann Klimagerechtigkeit erreicht werden?
Referent*innen:
Saul Luciano Lliuya, Bergführer, Kläger gegen RWE, Peru
Makereta Waqavonovono, Anwältin, Fidschi
Carroll Muffet, Center for International Environmental Law (CIEL), USA
Kwami Kpondzo, Friends of the Earth International, Togo
Nguy Thi Khanh, GreenID, Vietnam
Teresa Anderson, ActionAid International, UK
Moderation:Barbara Unmüßig, Heinrich-Böll-Stiftung - Leave it in the Ground: Das Ende des fossilen Zeitalters
4. November | 20:00 Uhr | Podium
People’s Climate Summit | IGS Beuel | Siegburger Straße 321, 53229 Bonn
Klimaschutz? Ist hierzulande Chefinnensache. Erneuerbare Energiewende? Ja, was denn sonst, wir leben doch nicht mehr im Mittelalter? Und der Kohleausstieg? «A geh bitte», da sind doch nun wirklich alle dafür – sogar die Kolleginnen und Kollegen von Bergarbeitergewerkschaft.
Dass dieses Image vom Klimasaubermann Deutschland nur sehr wenig mit der Realität zu tun hat, ist mittlerwei-le kein allzu gut gehütetes Geheimnis mehr: wer den Dieselskandal nicht ganz verschlafen hat, weiß, dass hier immer noch Autoland, und nicht Ökomusterland ist. Die junge, aber äußerst dynamische Antikohlebewegung wiederum zeigt immer wieder mit dem Finger auf die Tatsache, dass Deutschland mehr Braunkohle abbaut und verbrennt, als jedes andere Land auf der Welt.
Die COP23, die unter der Präsidentschaft des untergangsgefährdeten Inselstaates Fidschi beinahe mitten im größten deutschen Braunkohlerevier stattfindet, ist nicht nur der perfekte Ort, um diese Heuchelei zu entlarven – sie ist auch der Ort, an dem wir unsere Alternativen dazu diskutieren wollen. In diesem Fall: wie ist ein Ausstieg aus der Braunkohle hierzulande zu machen?
Klar, das «ob» muss nicht mehr diskutiert werden. Aber das «Wann?» – sofort? Oder erst in zwei Jahrzehnten? Wie sieht’s mit den oft beschworenen «gerechten Übergängen» für die Arbeiter*innen in der Kohleindustrie aus? Und wenn wir aus Kohle aussteigen – bedeutet dass dann mehr fossiles Gas?
Diese Fragen werden wir in einer etwas anderen Abendveranstaltung mit einer Reihe von Gästen besprechen: manche direkt von hier aus dem Rheinland; manche von der anderen Seite der Erde. Kommt und diskutiert mit!
Referent*innen:
Charlotte Loreck, Öko-Institut, Deutschland
Heather Milton-Lightening, Indigenous Climate Action, Kanada
nn., DGB, Deutschland
Sean Sweeney, Trade Unions for Energy Democracy, USA
Philipp Litz, agora Energiewende, Deutschland
Noelie Audidor, Gastivists, UK
Moderation:
Lyda Fernanda, TNI, Kolumbien/Holland
Tadzio Mueller, Rosa-Luxemburg-Stiftung, Deutschland - Vom CO2-Zählen zum gesellschaftlichen Wandel: Wie funktioniert die Transformation?
5. November | 18:00 Uhr | Podium
People’s Climate Summit | IGS Beuel | Siegburger Straße 321, 53229 Bonn
Klimagerechtigkeit umfasst viel mehr ist als eine technische Reduktion von CO2-Emissionen – es geht um einen grundlegende sozial-ökologische Transformation. Leitfragen für die Diskussion am heutigen Abend werden sein: Wie finden wir eine inspirierende Vision von einer Gesellschaft, die auf der Sorge für den Planeten und für ei-nander beruht? Wie können wir aus unserem thematischen „Silos“ ausbrechen und unsere einzelnen Kämpfe zu einer gemeinsamen Bewegung verbinden? Welche positiven Beispiele für solche Bewegungen gibt es schon in der Welt? Welche Bündnisse und Hebelpunkte braucht es, um den Wandel umzusetzen; an welche physischen Orten müssen wir unseren Protest tragen?
Referent*innen:
Lidy Nacpil, Asian Peoples’ Movement on Debt and Development
N.N., Indigenous Environmental Network
Jutta Sundermann, Aktion Agrar
Christiane Kliemann, Degrowth Network, Transition Bonn
Magdalena Heuwieser, System Change not Climate Change
Moderation: Daniel Mittler, Greenpeace International
6. - 14. November | Veranstaltungen der Rosa-Luxemburg-Stiftung
- Klima, Militarismus und Kriege
6. November | 14:30 – 16:30 Uhr | Workshop
People’s Climate Summit | Wissenschaftszentrum (WiZe) room 152 |
In der internationalen Klimadiplomatie wird bislang ausgeblendet wie systemische und strukturelle Fragen mit-einander verknüpft sind. Wie Ressourcenextraktivismus Spannungen anheizt, Konflikte befeuert und militärische Auseinandersetzungen und Kriege verstärkt, spielt darin kaum eine Rolle. Militärische Interventionen und Angriffskriege operieren hierbei unter dem Label «Kampf gegen den Terrorismus». Faktisch aber handelt es sich hierbei um Kriege, die den Zugriff auf fossile Rohstoffe und natürliche Ressourcen sowie den Zugang zu Handelsrouten in den Konfliktregionen sichern sollen. Der Workshop wird diese Verknüpfungen aufzeigen und Raum bieten für strategische Vernetzung.
Referent*innen:
Tetet Lauron, IBON International, Philippinen
Kashmira Banee, CARES, Mauritius (tbc)
Andrea Torres, Tierra Digna, Kolumbien et al. - Just Transition und der verstärkte Ausbau erneuerbarer Energien
6. November | 16:30 – 19:00 Uhr | Networking Event
Haus Migrapolis Café – Bonner institute für Migrationsforschung und Interkulturelles Lernen (BIM) | Brüder-gasse 16-18, 53111 Bonn
Wie können wir den sozial-ökologischen Umbau hin zu einer CO2-armen Wirtschaft bewältigen? Wie müssen wir eine europäische progressive Industriepolitik angehen? Wie kann der Kohleausstieg sozial und wirtschaftspolitisch begleitet werden? Wie können wir Industriearbeitsplätze im verarbeitenden Gewerbe schaffen? Wie können wir sicherstellen, dass die neu geschaffenen Arbeitsplätze «gute Arbeit» sind und gewerkschaftlich organisiert?
Referent*innen:
Cornelia Ernst, MEP, DIE LINKE / GUE/NGL
Xabier Benito Ziluaga, MEP, Podemos
Molly Walsh, Friends of the Earth Europe, Brüssel
Frederik Moch, DGB Bundesvorstand, Leiter der Abteilung Struktur-, Industrie-, Dienstleistungspolitik
Sean Sweeney, Trade Unions for Energy Democracy (TUED), USA
Sprachen: Englisch, Spanisch, Deutsch
Bitte melden Sie sich an bei: Manuela Kropp, manuela.kropp@ep.europa.eu, Tel. +32 2 2847660 - Frauen für Klimagerechtigkeit: ein Workshop zur Strategieentwicklung
7. November | 14:30 – 19:00 Uhr | Workshop
People’s Climate Summit | Wissenschaftszentrum
In Kooperation mit Solidaritas Perempuan, Critical Geography Collective, GenderCC, LIFE e. V.
Dieser Workshop bringt Frauen aus unterschiedlichen Ländern zusammen, um über die Perspektiven auf falsche Lösungen und konkretes Handeln im Kampf gegen den Klimawandel zu diskutieren. Wir werden gemeinsam Handlungsstrategien entwerfen darüber sprechen, wie wir unsere Rechte und Ansprüche geltend machen und wie wir auf lokaler nationaler und internationaler Ebene zusammenarbeiten können. All das wird dazu beitragen, unsere Stimme in die Klimaverhandlungen hineinzutragen, einen Raum bieten, in dem wir uns treffen können und Hoffnung und Mut schaffen, um unsere Kämpfe weiterzuführen.
Referent*innen:
Ndivile Mokoena, GenderCC Southern Africa, Südafrika
Dinda Nuurannisaa Yura, Solidaritas Perempuan, Indonesien
Melissa Moreano, Critical Geography Collective, Ecuador
Andrea Torres, Tierra Digna, Kolumbien
Mahoma Lekalakala, Earthlife Africa, Südafrika - International Rights of Nature Tribunal
7. – 8. November | 8:00 – 19:00 Uhr |
LVR-Landesmuseum | Colmantstr. 14-16, 53115 Bonn
Organisiert von der Global Alliance for the Rights of Nature
Die gegenwärtige ökologische Krise zeigt, wie dringend notwendig es ist, dass wir das internationale wie auch die nationalen Rechtssysteme transformieren, wenn wir die Menschheit schützen und nicht zerstören wollen. Das International Rights of Nature Tribunal ist eine einzigartige Initiative, die von Bürger*innen ins Leben gerufen wurde, um Menschen weltweit die Möglichkeit zu geben, vor einem Gericht öffentlich die Zerstörung der Erde anzuklagen. Das Tribunal bietet eine systematische Alternative für den Schutz der Umwelt indem es anerkannt, dass Ökosysteme das Recht haben zu existieren, fortzubestehen und ihre vitalen Kreisläufe zu regenerieren. Ein ausgewähltes Podium von Richter*innen des Internationalen Tribunals wird Empfehlungen für den Schutz der Erde abgeben.
Mit
Tadzio Müller, Rosa-Luxemburg-Stiftung, Deutschland
Melissa Moreno, Critical Geography Collective, Ecuador
Ndivile Mokoena, GenderCC, Südafrika
Ken Henshaw, Social Action Nigeria
Kashmira Banee, CARES, Mauritius - Erdgas: Pfad in eine saubere Energiezukunft oder Weg in die Klimakrise?
9. November | 16:45 – 16:15 Uhr | UNFCCC Side Event
COP23 Bonn Zone | Meeting Room 10
Sogenanntes «natürliches» Gas (engl. natural gas) wird von Lobbyisten der Industrie gern als «Treibstoff für den Übergang» und «Partner der Erneuerbaren» angepriesen. Allerdings heizen neue fossile Gas-Infrastrukturen den gefährlichen Klimawandel weiter an und werden nicht dafür sorgen, dass wir das Kohlendioxidbudget überschreiten, das wir noch in die Atmosphäre blasen dürfen. Dieses Side Event liefert die Fakten und berichtet, wie Menschen Widerstand leisten.
Referent*innen:
Prof. Kevin Anderson, Uppsala University, Schweden
Jagoda Munich, Director, FOEE, Brüssel
Lise Masson und Becky Daniels UKYCC, UK
Belen Balanya and Pascoe Sabido, Corporate Europe Observatory, Brüssel
Roger Domingo, Support Centre for Land Change (SCLC), Südafrika
Moderation: Dipti Bhatnagar, Friends of the Earth Mozambique
In Kooperation mit Friends of the Earth International (FOEI), Food and Water Watch (FWW), United Kingdom Youth Climate Coalition Limited (UKYCC), Corporate Europe Observatory (CEO) - Der Beitrag lokaler Kämpfe für Klimagerechtigkeit für eine gendergerechte Umsetzung der UN-Klimarahmenkonvention
14. November | 11.30 – 13:00 Uhr | UNFCCC Side Event
COP23 Bonn Zone | Meeting Room 4
In diesem Side Event stellen Aktivistinnen lokale Perspektiven auf «smarte» Landwirtschaft und Instrumente der Klimafinanzierung vor, die mit den laufenden Verhandlungen rund um das Thema mit dem Klimawandel verbundener Schäden und Verluste (engl. loss & damage) verbunden sind. Wir werden darüber diskutieren, wie sich klimafreundliche Lösungen, die für lokale Gleichberechtigung und Gendergerechtigkeit sorgen, durch die internationale Klimapolitik besser gefördert werden können und wie sich verhindern lässt, dass falsche Lösungen weiter befördert werden.
Referent*innen:
Ndivile Mokoena, GenderCC Southern Africa, Südafrika
Dinda Nuur Annisaa Yura, Solidaritas Perempuan, Indonesien
Edna Kaptoyo, Indigenous Information Network, Kenia
Sabine Minninger, Brot für die Welt, Deutschland
Moderation: Nadja Charaby,Rosa-Luxemburg-Stiftung, Deutschland
Dieses Side Event wird veranstaltet von GenderCC-Women for Climate Justice, LIFE e.V. un der Rosa-Luxemburg-Stiftung.
Zur englischen Version des Programms
Standort
Kontakt
Nadja Charaby
Leiterin Referate Internationale Politik und Nordamerika, Asien, Rosa-Luxemburg-Stiftung
E-Mail: nadja.charaby@rosalux.org
Telefon: +49 30 44310 522