Während des Zweiten Weltkriegs gab es in fast jedem Ort in Deutschland Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter, auch in Furtwangen hielten sie die Kriegsproduktion am Laufen. Die größte Opfergruppe des Nationalsozialismus waren die 13 Millionen Menschen in Zwangsarbeit. Deren damit verbundene Ausbeutung und Entrechtung fanden vor den Augen der Öffentlichkeit statt. Trotzdem wurde in der Nachkriegszeit jahrzehntelang nicht über dieses Thema gesprochen. Auch die zurückgekehrten Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter durften nicht sprechen, da sie in der ehemaligen Sowjetunion verdächtigt wurden, mit den Nationalsozialisten zusammengearbeitet zu haben.
Die unabhängige ukrainische Initiative After Silence möchte den meist anonymen Zwangsarbeiterinnen eine Stimme geben. Sie hatte Fotos mit Bezug zu Furtwangen erhalten und darüber recherchiert. Aus dem Kontakt zum Uhrenmuseum entstand die Idee, im Museum eine Ausstellung über ukrainische Zwangsarbeiterinnen zu zeigen. „Gerne haben wir zugesagt, um dieses wichtige historische Thema ins Bewusstsein der Furtwanger Öffentlichkeit zu bringen." betont Dr. Johannes Graf, der die zweisprachige Ausstellung seitens des Uhrenmuseums mitgeplant hat. Die Ausstellung von After Silence wurde ermöglicht durch die Rosa-Luxemburg-Stiftung.
Weitere Informationen: https://www.deutsches-uhrenmuseum.de/museum/sonderausstellung/ukraine.html
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Lance Bradley
Projektmanager für Osteuropa, Rosa-Luxemburg-Stiftung
E-Mail: lance.bradley@rosalux.org
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